1.1 - Alle lachen außer Gaara

Miyabi lächelte. "Willst wohl, dass ich hierbleibe?", irgendwie süß, der junge, alle hassende Madara. Langsam kam das gesuchte, gefährliche Gebäude in Sicht. Es war ein Mehrfamilienhaus in der Vorstadt. Es war gelb.

"Willst du lieber gehen?", er klang tatsächlich unsicher. Miyabi konnte gut küssen und er fand sie nicht so Scheiße wie alle anderen. Er wollte nicht, dass sie ging. Aber er fand ich auch selbst dumm für die Frage und wollte nicht dass sie darauf reagierte, weshalb er einfach noch schnell sagte, sie müssten sich jetzt mal voll Ninjamäßig irgendwo verstecken und das Haus ein wenig beobachten.

"Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass du mich hier haben willst", sagte sie und küsste ihn auf die Wange. Mit ihrem echten Mund. Nicht mit der Hand. Sie zog ihn hinter ein Gebüsch, da konnte man sich gut ninjamäßig verstecken und sollten sie erwischt werden konnte man das als Rummachbusch tarnen. Crank.

Madara wollte ja den Ausgang vom Haus beobachten, aber irgendwie klebte sein Blick viel eher an Miyabi. Er machte dem Rummachbusch mal alle Ehre und küsste sie richtig, immerhin hatte er vorhin gesagt, dass sie das gut konnte.

So viel Eigeninitiative von Madara war unerwartet. Und scharf. Sie vergaßen für einige Momente weshalb sie eigentlich hergekommen waren, bis sie die Haustür auf und zu gehen hörten. Ein Typ mit riesen Sonnenbrille ging auf die Straße, zündete sich eine Zigarette an und beobachtete die Straße.

"Wie eigenartig subtil", merkte Madara an, als er den Typen sah, und nahm die Hände von Miyabis Hüften, als hätte er sie nie dort gehabt. "Was denkst du, wie viele Leute in dem Haus sind?"

Miyabi betrachtete das Haus, in einem Fenster im Erdgeschoss konnte sie zwei Leute sehen, der Rest der Fenster war mit Vorhängen verhangen. "Ich habe keine Ahnung", meinte sie und überlegte fieberhaft wie sie das rausfinden konnten. "Ich meine im Erdgeschoss sind zwei, einer steht draußen, das Haus hat vielleicht so sechs Zimmer...ich weiß es nicht."

"Fragt sich nur, wie viele von denen Ninja sind", überlegte er, aber mindestens einer würde schon dabei sein. So ein Drogenring konnte sich das doch leisten. Vielleicht sollte er, wenn er irgendwann mal über all das hier regierte, Ordnung in die Sache reinbringen. Dann durften nur noch Drogen geschmuggelt werden, wer er einen Anteil vom Geld bekam.
"Ich kann uns reinbringen", sagte er. "Am besten, wenn in dem Raum, in den wir schauen können, keiner drin ist. Ich will nicht, dass irgendwer von außen uns gleich sieht, dann kann's ja nur schief gehen."

"Wie willst du uns da rein bringen?", fragte sie verwirrt. Sie konnte sich nicht vorstellen dass der 17-jährige Maddy das mit dem teleportieren schon draufhatte. "Und wenn wir dann drin sind? Schleichen und beobachten?", sie stellte sich Maddy vor wie er wie ein Kinderfilmfiesling schlich und kicherte leise.

"Uns teleportieren und dann, keine Ahnung." Er zuckte mit den Schultern. "Schnetzeln wir uns durch und am Ende jagst du das ganze Ding in die Luft."

Sie nickte langsam. Vielleicht sollte sie überrascht tun, dass er sich teleportieren konnte. War ja nicht so das Normalste. "Du kannst dich teleportieren? Krass".
"Vielleichtsollten wir das auf morgen verschieben, ich hab nicht genug Lehm dabei für so nen großen Knall".

"Ja. Muss nur schauen, dass ich das nicht zu oft mache", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Ist vielleicht 'ne gute Idee. Ein paar Waffen wären auch nicht schlecht."

"Gut dann...wollen wir zu dir? Das Haus gehört mir ja schließlich noch nicht", sie lächelte ihn an und küsste ihn auf die Wange. Der junge Mada(ra) war viel netter und toller als der alte Sack den sie kannte.

Madara hätte fast "Ja" gesagt, aber er gab nur ein komisches Geräusch von sich. "Lass uns lieber was klauen gehen", schlug er stattdessen vor, hatte aber das erste Mal seit langem das Gefühl, dass er sich rechtfertigen musste. "Mein Bruder ist super anstrengend und der soll lieber nichts merken." Er winkte super lässig ab.

"Du hast einen Bruder?", fragte sie irritiert. Wieso hatte er ihr solch wichtige Informationen vorenthalten? Ob er auch über hundert Jahre alt geworden war? "Wo...schlafe ich dann heute? Ich glaube Tobi und Hasi sind erstmal eine Weile beschäftigt."

"Ugh, keine Ahnung, irgendwo? Herberge oder was weiß ich." Auf die Frage mit dem Bruder ging er nicht ein. Er fand es nach seiner zuvorigen Aussage schon sehr offensichtlich, dass er einen hatte.

Miyabi hatte das Gefühl, dass sie Madara peinlich war und schürzte pikiert die Lipen. Vielleicht fand er sie absurd hässlich. "Wenn...du meinst", seufzte sie und verschränkte die Arme.

Er könnte natürlich sagen, dass er mitkam, aber um ehrlich zu sein kam er da gerade nicht drauf. Ihm fiel aber auf, dass sie die Arme verschränkte, deshalb verschränkte er auch die Arme. "Kannst ja auch im Wald pennen, wenn das bequemer ist."

Miyabi verstand diesen Kerl nicht. Warum konnte er nie, nie, niemals nett zu ihr sein? "Wenn du keinen Bock auf mich hast, dann sag mir das, ich kann auch auf den Mond zurück", meinte sie gereizt.

"Hä was?", verstand er nicht. "Warum willst du jetzt zum Mond, meine Familie ist nur super hässlich, ich kann auch mitkommen was weiß ich." Er verwarf die Hände, weil er nicht wusste, was er mit ihnen machen sollte. Er wusste selbst nicht, was er machen sollte.

"Naja, du hast ja offensichtlich keine Lust mehr auf mich", stellte sie trocken fest. War sie ihm zu uncool, um sie seiner Familie vorzustellen. Dabei war sie doch so cool.

"Was, es geht doch dabei gar nicht um dich." Er könnte es ihr erklären, aber er könnte es halt auch sein lassen.

"Ach, geht es mal wieder nur um dich? Ich bin dir wohl zu peinlich, kannst du nicht ertragen oder was?", wieso konnte es nie gut laufen?

Madara gab ein zufälliges Geräusch von sich. "Das hab ich doch nie behauptet, ich sajhdfkajshdas." Er hätte so ausrasten können. "Keine Ahnung, Mann. Ich gehör zu nem Clan, die haben nicht gern Fremde auf ihrem Gebiet, ist das denn so schwer? Ich kann dir mal meinen Bruder vorstellen, aber der Rest ist eklig."
Das war ja fast sowas wie ein Kompromiss. Hätte er darüber nachgedacht, wäre er eventuell sogar stolz auf sich.

Miyabi zog eine Augenbraue hoch. "Gut, dann möchte ich deinen Bruder kennenlernen", meinte sie trocken. Sie hatte nicht wirklich darüber nachgedacht wie Madaras Clanfamilie so drauf war, schließlich lebten zu ihrer Zeit nur drei Uchihas. Allgemein hatte sie mit Maddy nie über seine Vergangenheit gesprochen.