2.1 - Auch in der Vergangenheit hat Gaara nicht gelacht

Sie nickte und beschloss ausnahmsweise die Klappe zu halten. Sie musste erstmal verstehen was eigentlich passiert war. Hatte Madara sie absichtlich hier her gebracht? Sollte sie etwas bestimmtes für ihn tun? Oder hatte er sie einfach verbannt? Oder war es ein schreckliches Versehen gewesen? Wie kam sie zurück? Würde sie überhaupt zurückkommen? Miyabi hatte irgendwie Angst. Und ihr blieb nichts anderes übrig als dem jungen Madara zu vertrauen und zu folgen.

Irgendetwas erklären war ein Zeichen von Schwäche, deshalb tat er das auch nicht. Sie kamen relativ bald in einem Gebiet an, in dem es kritisch wurde, und er war sich nicht sicher, ob alles funktionieren würde.
"Gib jetzt kein Geräusch von dir", warnte er Miyabi, dann nahm er sie hoch hoch, ohne vorher zu fragen, aktivierte seine super krassen Sharingan und begann, sie beide möglichst schnell und gut durch die heißen Zonen des Senjugebietes zu bringen.

Miyabi erschrak als er sie hochhob, gab allerdings Acht keinen Laut von sich zu geben. Sie spürte dass sie etwas gefährliches taten. Der Wald war dicht und sie hatte schnell die Orientierung verloren. Doch Madara manövrierte sie zielsicher und schnell durch die Bäume. Miyabi spürte die Anspannung, spürte ihr eigenes Herz laut schlagen und stellte ihr Leben in Frage. Wie konnten Zeitreisen möglich sein? Wie konnte es möglich sein dass Madara so etwas konnte?

Irgendwann setzte er sie ab. "Du musst allein weiter. Geh in Deckung, aber wenn du von irgendwem aufgegabelt wirst, sag dass du bei den Senju Unterschlupf suchst und mit Hashirama Senju reden musst. Einfach immer in diese Richtung." Er wies ihr die Richtung.

Sie sah ihn mit großen Augen an. Hashirama? War das nicht der erste Hokage? Sie hatte das Gefühl den Namen schonmal irgendwo gehört zu haben. "Und was ist mit dir? Sehen wir uns nochmal wieder?"

"Lieber nicht", sagte er und war dann verschwunden. Miyabi war allein im Wald.
Madara hatte aber gut geschätzt, denn er wusste wann Hashirama was machte Zwanzig Minuten entfernt war nämlich tatsächlich Hashirama, er pflückte im Wald Blumen.

Miyabi fühlte sich unglaublich verlassen und emotional zerstört. Wieso war sie hier? Und dann traf sie tatsächlich Madara und der ließ sie wieder alleine, obwohl er sie ja erst hergebracht hatte. Beziehungsweise ein anderer er. Ihr schwirrte der Kopf. Irgendwann trat sie zwischen zwei Bäumen hindurch auf eine kleinere Lichtung, auf der ein zufrieden vor sich hin summender junger hockte und Blumen pflückte. Miyabi blieb angewurzelt stehen.

"Oh, hallo", grüßte Hashirama sie gut gelaunt, er pflückte schließlich gerade Blumen und das machte ihn sehr glücklich. Er könnte misstrauisch sein. Aber was würde das bringen, außer schlechte Laune? Er vertraute darauf, dass Miyabi, wenn sie ein Spion war, ein sehr schlechter Spion war. "Du siehst ein wenig verloren aus."

Miyabi nickte langsam. In der Hoffnung, dass Madara sich etwas dabei gedacht hatte, wo er sie absetzte, fragte sie: "Bist du Hashirama aus dem Senju-Clan?"

"Der bin ich tatsächlich, wer will das denn wissen, hm?" Er lächelte warm und reichte Miyabi ein paar Blumen.

Miyabi nahm verdattert die Blumen entgegen. "Ich heiße Miyabi. Ich komme von weither und hatte gehofft Unterschlupf bei den Senju zu finden", sie bemühte sich so bedauernswert auszusehen wie sie sich fühlte.

"Das ist aber ein schöner Name", stellte er fest, dann winkte er sie hinter sich her. "Ist in Ordnung, hier bist du sicher, ich kann mich darum kümmern. Auch wenn es schon ziemlich witzig ist, wie du es so weit in das Gebiet geschafft hast, ohne von unseren Wachen entdeckt zu werden." Er gab ihr gar keine Zeit, sich zu erklären. "Aber das sind auch ganz schöne Schussel, haha. Muss die wohl mal jemand zusammen stauchen. Das lass ich besser meinen Bruder machen. Der ganz das besser. Erinnere mich daran, wenn wir da sind, Miyabi."

"Ähm okay", meinte Miyabi und lief hinter Hashirama her. Sie war sich nicht sicher, ob sie von Madara erzählen sollte, der ja offensichtlich gewollt hatte, dass sie ihn traf. "Ich glaube niemand muss zusammengestaucht werden. Ich hatte Hilfe dabei sicher herzukommen".

"Das ist lustig. Es gibt nur einen, der das könnte, und wenn er dir geholfen hat..." Hashirama stoppte und schaute Miyabi an, als wäre ihm ein Licht aufgegangen. "Hat Madara dir irgendetwas gesagt? Eine Botschaft, sozusagen? An mich?"

Miyabi runzelte die Stirn. "Tauscht ihr...regelmäßig Botschaften aus?", fragte sie irritiert weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass Madara sich dazu herablassen würde auf diese Weise zu kommunizieren. "Aber nein, er hat lediglich gesagt dass ich dich suchen sollte wenn ich angekommen bin. Ich brauche einen Ort an dem ich sein kann", erklärte sie ihm.

Hashirama hielt noch einmal inne. "Natürlich nicht, das wäre albern. Ich dachte nur, wäre ja ein Ding der Möglichkeit gewesen", er kratzte sich am Hinterkopf. "Na ja, das ist logisch, die Uchiha sind weniger gastfreundlich als wir, das weiß Madara ja am besten. Gut hat er dich hergeschickt." Er klopfte Miyabi ein wenig unbeholfen auf die Schulter.

Miyabi lächelte ihn verwundert an. So hatte sie sich den ersten Hokage nicht vorgestellt. "Gegen wen verteidigt ihr euer Gebiet? Die Uchiha?", fragte sie und versuchte die Situation in der sie sich befand einzuschätzen.

"Grundsätzlich nicht, wir verteidigen die Armeen des Daimyos. Und die Uchiha verteidigen die Armeen der anderen Daimyos. Wir sind sozusagen die Schutzmauer vor der Schutzmauer. Lächerlich, nicht wahr? Nervt mich auch, ich werde dafür sorgen, dass sich das ändert." Er war guter Dinge, auch wenn ihn das eigentlich alles sehr traurig machte.

"Wie kommt es, dass du und Madara sich dann kennen?", fragte sie. Madara schien auch keine einfache Vergangenheit zu haben. Wer hätte das ahnen können? Da war sie ja mal wieder in eine fantastische Situation geraten.

"Man sieht sich oft auf dem Schlachtfeld, wenn man lange genug überlebt." Hashirama nickte langsam und zuckte mit den Schultern. Er wollte nciht darüber nachdenken, das machte ihn nur noch TRAURIGER. "Wir können das beim Clan nicht sagen. Sag einfach... Du bist durch Zufall hergekommen, ich war ein wenig weiter im Hinterland, perfekt. Mein Bruder wird dir das nicht glauben, du musst ihm zuzwinkern, während du erzöhlst wie du hergekommen bist, weil ihm auffallen wird dass du irgendetwas auslässt."

"Ich soll...deinem Bruder zuzwinkern? Und dann ist alles okay?", fragte sie absolut irritiert. Das klang als würde es irgendwie unangenehm werden. Sie mochte Hashirama schon jetzt, er wirkte ausgeglichener als jede Person die sie kannte. Es war auch irgendwie aufregend die Vergangenheit so zu erleben.

"Okay ist eine interessante Wortwahl dafür, aber ich finde sie nicht schlecht. Ah, wir sind auch schon da",  Die beiden erreichten ein Tor und wurden sogleich von anderen Ninja des Clans flankiert, aber Hashirama regelte das schnell und so gingen die beiden durch das Tor des Anwesens, als wäre nichts. Von ein paar Leuten wurden sie komisch angehört. "So, wir müssen kurz mit meinem Bruder reden und dann ist alles in Ordnung und du kannst dich ein wenig ausruhen, du bist bestimmt sehr fertig."

Miyabi nickte. "Danke für deine Hilfe. Das ist alles sehr nett von dir". Sie schaute sich verwundert auf dem Anwesen um. Hier würde sie jetzt also für eine Weile sein. Interessant. Sie folgte Hashirama und hoffte sein Bruder würde ähnlich locker und freundlich sein wie er.

Das war er natürlich nicht. Tobirama war nicht erfreund und fand nichts an der Situation sexy. Aber zumindest ging er zuerst Hashirama zusammenfalten. "Was ist das denn schon wieder für eine unüberlegte Aktion, du..." Er atmete tief durch, um sich nicht vor einer fremden aufzuregen, weshalb er leise, aber immer noch sehr angespannt fortfuhr. "Du weißt genau, das wir uns das gerade nicht leisten können. Du." Er drehte sich zu Miyabi. "Wer bist du und wo kommst du her?"

Miyabi stand eingeschüchtert neben den beiden. Hashiramas Bruder schien nicht so nett zu sein wie er. Schade. "Mein Name ist Miyabi und ich komme von weit her und bin hier in dieses Gebiet geraten und habe nun gehofft hier im Senju-Clan Zuflucht zu finden?", sagte sie aber es klang wie eine Frage. Auch wenn es ihr absurd bescheuert vorkam, zwinkerte sie Tobirama einmal auffällig zu. Spätestens jetzt war ihm doch klar, dass da irgendetwas seltsam war.