2.1 - Auch in der Vergangenheit hat Gaara nicht gelacht

Madara kam genau in dem Augenblick dazu, in dem sich Tobiramas Angriff auf Izuna durchzog. Izuna war gewohnt cocky gewesen, aber da sich ihre Anspannung so viel weniger sexuell gestaltete als bei ihren älteren Brüdern, machte der eine den jeweils anderen einfach nur ungehalten wütend. Madara sah tobirama mit dem blutigen Schwert, und er sah Izuna, der viel länger als er brauchte um zu verstehen, was passiert war.
„Izuna!“, schrie er, landete neben ihm und fing ihn auf, bevor er zu Boden ging. Izuna atmete schwer, spuckte Blut. tobirama starrte die beiden an, was war da eben geschehen, sollte er das bereuen?
Madara, der seine eigene Deckung völlig vernachlässigte, war schnell von noch anderen Senju umzingelt und mit einem Schlag kam das Schlachtfeld zum Erliegen. Hashirama tauchte auf, aber Madara registrierte das nicht, er starrte in die Leere und fühlte nichts außer izunas Gewicht und… und…

Tobirama stand bewegungslos da und blickte wie in Trance abwechselnd auf sien Schwert und auf Izuna. Das war keine Absicht gewesen, verdammt! Aber der Hurensohn hatte es ja wohl verdient, oder?
Hashirama schob sich sehr schnell an sehr vielen Leuten vorbei und blieb mit etwas Sicherheitsabstand zu Madara stehen. "Lass mich ihn heilen", sagte er leise, mit viel zu trockenem Mund. Das hätte nicht passieren dürfen und er ahnte, dass das der Anfang vom Ende sein könnte. Miyabi sprang von ihrem Vogel und landete neben Hashirama, sie war kreidebleich. Das war keine einfache Verletzung.

Madara starrte durch Hashirama hindurch, seine Worte kamen nicht bei ihm an. Auch das, was Izuna murmelte, ging an ihm vorbei. Er atmete schwer - er musste Izuna retten, hier weg bringen. Er hatte geschworen ihn zu beschützen, er konnte jetzt nicht
Mit der freien Hand holte er eine Rauchbomben aus seiner Tasche, warf sie. Im aufkommenden Rauch floh eh, ließ Miyabi und auch alle anderen vom Clan zurück.

"Madara!", rief Miyabi verzweifelt und machte sich bereit, um Madara zu folgen. Hashirama legte eine Hand auf ihre Schulter und hielt sie zurück. Sie fuhr herum, hatte das plötzliche Bedürfnis ihn anzuschreien und abzuschütteln. Er blickte sie mit versteinertem Gesicht an, Tränen in den Augen und schüttelte wortlos den Kopf. Auch er war sehr blass. "Aber ich muss ihm helfen", sagte sie mit leiser und vor Angst zitternder Stimme. Wenn Izuna es nicht schaffte, war die Chance auf eine friedliche Lösung vermutlich verloren. Und Madara vermutlich auch. Auch Hashirama wusste das. "Er wird niemanden helfen lassen", antwortete Hashirama mit gebrochener Stimme.

Hashirama ließ den Blick über das Schlachtfeld schweifen. Alle anderen Uchiha hatten die Hände erhoben, knieten auf dem Boden. Doch ihr Blick lag auf Miyabi dabei, ohne Izuna und Madara hatte sie den nächsthöchsten Rang.
Hashirama schüttelte sich kurz, um sich zusammen zu reißen, dann gab er Befehle an seine Leute weiter. Rückzug, Mitnahme aller Uchiha die bereit zu Kooperation waren. Tobirama versuchte ihn anzusprechen, doch Hashirama fehlte die Energie, um auf ihn zu reagieren.

Miyabi stand bewegungslos inmitten des Chaos, die Blicke der Uchiha, ihre Verantwortung, nahm sie nicht wahr. Ihr Blick war entrückt, lag vage auf dem dichten Grün des Waldes. Sie fühlte sich als würde sie physisch neben sich stehen. Erst als Tobirama sie, eher unsanft, am Arm nahm und sie ansprach, zwang sie sich wieder in die Wirklichkeit zurück. "Sieht wohl so aus, als wäre euer Unternehmen gescheitert. Du bleibst bis auf weiteres bei uns", sagte er und sein Ton klang säuerlich und gepresst. Miyabi starrte ihn einige Sekunden lang an und spürte eine heiße und unbändige Wut aufsteigen wie sie sie in dieser Zeit noch nicht verspürt hatte. Sie zog ihren Arm ruckartig aus seinem Griff. War er wütend auf sie? Wer hatte denn alles in den Sand gesetzt und trug die Verantwortung? Sie brauchte all ihre Beherrschung um nichts wahnsinnig dummes zu machen, deshalb gab sie nur ein fassungsloses Schnauben von sich und wandte sich ab, um sich solidarisch mit den anderen Uchiha von einem nicht so hurensohnigen Senju festnehmen zu lassen.

Alles verlief wahnsinnig schnell und unfassbar langsam gleichzeitig. Selbst als sie sich irgendwann im Senju-Anwesen befanden und Miyabi und die restlichen Uchiha erst einmal in gewahr genommen wurden, hatte Hashirama keinerlei Zeitgefühl. Obwohl die Auseinandersetzung in den frühen Morgenstunden begonnen hatte, war es schon lange dunkel als Hashirama die Energie ausging, mit Tobirama zu reden. Er trat hinaus ins Freie, atmete tief durch. Dann begann es sich zu den Uchiha.
„Können wir reden, Miyabi?“, fragte er sie, die restlichen clanmitglieder vorerst ignorierend.

"In Ordnung",Miyabi nickte und bemühte sich darum gefasst zu klingen. Die letzten Stunden waren hart gewesen, auch ihr waren sie gleichzeitig rasend schnell wie endlos vorgekommen. Sie hatte inzwischen die Zeit gefunden um nachdenken zu können. Sie wusste, dass Izuna tot war, oder zumindest sterben würde. Sie wusste, dass Madara seine Augen bekommen würde. Natürlich gab es noch die geringe Chance, dass das erst später passierte, aber das bezweifelte Miyabi. Und sie war der Auslöser für dieses Gefecht gewesen. Der Grund dafür, dass es erst so gekommen war. Andere Anteile in Miyabi waren durchaus bewusst, dass dieser Konflikt ohnehin eskaliert wäre. Und dennoch fühlte sie sich schuldig. Sie wusste auch, dass das vermutlich das Ende einer friedlichen Lösung war. Sie hatte die letzten Stunden nur darauf gewartet, dass Hashirama zu ihr kommen würde und hatte ihren Gedankenschleifen nachgehangen. Als er endlich auftauchte, fühlte sie sich innerlich sehr tot und demoralisiert.

Hashirama nickte, Unfähigkeit etwas zu sagen. Er öffnete Miyabis Zelle, führte sie hinaus in einen kleinen Besprechungsraum, wo er die Tür schloss nachdem sie beide eingetreten waren. Doch auch hier fiel es ihm schwer, seinen Gedanken und Gefühle so zu bündeln, um sie klar aussprechen zu können.
„Du musst zurück. Du kannst nicht hierbleiben“, sagte er irgendwann. Er konnte nichts mehr machen. Nicht jetzt. Nicht von hier aus.

Miyabi blickte ihn eine Weile schweigend an, bis sie mit brüchiger Stimme sagte: "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du das sagst. Was wird mit den festgenommenen Uchiha geschehen?", sie wandte den Blick nicht von ihm ab. Er sah ebenso mitgenommen aus, wie sie sich fühlte.

Hashirama packte es nicht sie anzuschauen. Stattdessen sah er an ihr vorbei, vielleicht ein wenig durch sie hindurch. „Ich weiß ni…“ Er räusperte sich. „Wer sich uns anschließen will, dem steht das offen. Wer nicht… ich weiß nicht. Egal. Wir werden niemandem etwas antun. Wir werden nicht weiter Blut vergießen.“ Er atmete tief durch.

"Wie willst du erklären, dass du mich einfach hast gehen lassen?", fragte sie mit belegter Stimme. Es tat weh, dass er sie nicht ansah. Sie wusste ehrlich nicht, wie sie Madara jetzt zur Seite stehen konnte. Sie wusste nicht einmal, ob er das zulassen würde. Sie hatte so gerne helfen wollen, aber sie hatte alles nur noch schlimmer gemacht :C

„Das… das ist egal.“ Er schüttelte langsam den Kopf. „Mir fällt etwas ein. Wir wollen Frieden. Und ich sehe… ich sehe darin, sich gehen zu lassen. Dann kriegen wir das wieder hin.“ Er zwang sich ein breites, aber trauriges Lächeln auf.

"Ich denke nicht, dass wir es hinkriegen wenn ich alleine gehe. Hashirama, du kannst heilen, du könntest ihm doch helfen-", sie stockte, die Gewissheit, dass es ohnehin nichts bringen würde, weil die Ereignisse sich zwangsläufig so ereignen würden wie sie es ohnehin tun sollten, zwang sie zu verstummen. Sie blickte ihn mit tränenerfüllten Augen an und sie fühlte, dass sie einen ähnlichen Schmerz verspürten.

„Ich kann nicht gehen“, sagte Hashirama sehr tonlos. Er hatte keine Kraft. Er musste für den eigenen Clan da sein, vor Ort, und er bezweifelte, dass man ihn derzeit nahe an das Anwesen ließ.

Sie spürte wie ihre Hände zitterten. "Ich kann dir nicht versprechen, dass wir das hinkriegen werden", sagte sie sehr leise und es war ihr anzuhören, dass sie nicht mehr daran glaubte.

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