Ars Vitae - Woche 3.1

"Sie hat keine Töchter und Schwiegertöchter gekriegt, jetzt will sie Babys und ich will aber nicht Tante sein, niemand will ein Baby von Adam, sorry", ächzte Jerry.
"Ach, jetzt aber. Ein Baby oder sogar zwei würden ihn doch bestimmt gut in Balance bringen und etwas mehr dem hm traditionellen Familienweg näherbringen", behauptete Ida, die das tatsächlich sehr reizend gefunden hätte. Jerry wollte sich das nicht vorstellen, weswegen er zu den anderen schaute.
"Welche ist Grace und wieso ist sie ausgerastet??"

"Hmmm", machte Erriade. Mann auf Berg in der Natur zum Himmel analysieren. Das war halt sexier, als sie offen zugegeben hätte.
"Ja, verstehe ich. Niemand wirft gerne gute Arbeit weg. Aber wenn die Vollendung davon ausserhalb deiner eigenen Hände liegt, musst du dir wirklich überlegen, ob die ideale Arbeit nicht doch weniger nützt als eine fertige."
Die Frage liess sie schmunzeln.
"Lange. Beziehungsweise immer mal wieder. Hab mit neunzehn meine Ausbildung hier angefangen und seither ist die Schweiz wohl meine Wahlheimat, auch wenn ich ja trotzdem immer wieder in die noch guten Reste der Highlands gehe, um da ein paar Monster zu entfernen."

„Na ja, ich schätze mal, man kann auch adoptieren und bevor man fünfundzwanzig ist sollte man das ohnehin nicht machen“, fand Jadran. „Lass ihnen noch etwas Zeit, Ida.“ Er fand es schon etwas lustig, aber weder Jerry noch Sadako sahen aus, als sollten sie zeitnah die Verantwortung für ein oder zwei Kinder haben.
„Äh. Aus dem Jahrgang unter uns, die hat super große Ohren und lila Haare?“, versuchte Sadako zu beschreiben.
„Nimm es ihr nich übel. Du siehst jemandem sehr ähnlich, der besonders Scheiße zu ihr war.“
„Pft“, machte sie nur.

Isa seufzte. „Das stimmt schon. Aber ich kann jetzt nicht sagen, ob es kürzer wääre, würde ich nochmal von vorn anfangen. Mal drüber nachdenken muss ich wohl trotzdem demnächst.“ Dann lächelte er aber. „Wenn ich das nächste Mal raus fahre zum Sterne beobachten, bist du gern eingeladen.“ Campen in der Wildnis unter krassem Himmel war halt super sexy.
„Sind viele Monster in den Highlands unterwegs?“

"Hach. Aber die Wichtel", seufzte Ida, gab sich aber vorerst mal geschlagen.
"Ah. Ja die hab ich zumindest kurz gesehen", stellte Jerry fest. "Hab mitgekriegt, dass ich Verwandtschaft in der Klasse hab und mich lieber nicht zu fest ins Nest gesetzt."
"Ohhhhh?", machte Ida da natürlich gleich sehr interessiert, aber diesmal verwarf er die Hand, weil nein.
"Wir hm. Wir sind hier übrigens, weil wir gerne uns ein paar kleine Tricks und Zauber leihen würden. Für … Schabernack."
"Jaja, sicher. Aber erst wird freundliche Konversation betrieben und die Kinder essen alle Lebkuchenkrümel auf, sonst ist die Knusperhexe nicht glücklich und gar niemand leiht irgendwas."
Jerry konnte da halt nichts argumentieren mit, sie waren ja freiwillig gekommen. Also lächelte er kurz knapp und ass Kuchen. Hunger hatte er ja schon.

Das erstaunte Erriade nun doch etwas. Ihr war aufgefallen, dass Isa und sie beide Chemie hatten, aber Einladung zum gemeinsam in der Wildnis Sterne beobachten war halt schon dann sehr direkt. Sie war sich nicht so sicher, was sie davon tatsächlich halten sollte, lächelte aber kurz.
"Mhm. Seid der Ozean so wild spielt erst recht, scheint alles sonst aus allen Höhlen rausgespült zu haben."

Sadako machte ein sehr angewidertes Gesicht am Idas Formulierung. Jerry hatte voll Recht gehabt mit seiner Warnung, oof.
"Wo wohnt ihr denn?", wollte Jadran Interessehalber wissen, weil Sadako vorher das erwähnt hatte.
"Geht dich nichts an", murrte sie nur mit halbvollem Mund. Sie hätte ihn noch als Creep beschimpft, aber sie wolte nicht, dass Ida ihr vor Empörung in die Wange kniff. "Da wo halt alle wohnen, die sich nichts besseres leisten können."

"Ihw, kann ich mir vorstellen", sagte Isa. "Gibt so einige Sachen, die lieber in irgendwelchen Höhlen hätten bleiben sollen und bei denen im Meer erst Recht."

"Wisst ihr. Wenn es auch Täubchen zu dreckig wird da, könnt ihr immer gerne wieder zu mir nach Hause kommen", versicherte Ida. "Ich habe gerne Besuch."
Jerry nickte das ab, weil ja, war besser als da jetzt deswegen diskutieren.
"Ja uh. Ist schon okay. Wir überlegen es uns mal, aber gerade geht schon, haben auch schon mal geputzt. Wir äh … haben jetzt ganz viele neue Mitopfer in den Klassen, die nicht nur aber hauptsächlich aus Genf herkommen mussten, habt ihr das mitgekriegt? Wir haben auch neues Lehrpersonal, aber das hat weniger damit zu tun, meine neue Klassenlehrerin ist ein Wal und ist nicht so nett, wie sie erst wirkt. Der andere ist vielleicht ein Jäger, aber halt immer noch längst weniger gruselig als Frau Dolvelow, die leider ihre Klassenlehrerin ist."
"Aha. Ach so? Wie spannend", kommentierte Ida das und es klang nicht, als würde sie das tatsächlich so meinen, aber sie fand es schon spannend. "Kommst du denn nicht aus mit deiner Lehrerin, Sadako? Du sieht doch nach so einem schlauen Köpfchen aus."

"Die Welt liegt im Beginn ihres eigenen Untergangs, aber das heisst nicht, dass wir uns nicht trotzdem noch wehren können", war Erriades Meinung dazu.

"Ich mag's da", murmelte Sadako, aber sie schaute halt immer noch auf den Kuchen dabei, beziehungsweise das, was davon übrig war noch. Anschließend presste sie kurz die Lippen aufeinander. "Ich hab kein Problem mit ihr. Sie hat eins mit mir."
"Sie ist kein Fan davon, dass du beim Schwitzen riechst wie eine Weed-Plantage?", fragte Jadran spitz und Sadako warf ihm einen düsteren Blick zu.
"Ständig muss ich kack Zettel verteilen, soll sie doch fucking Decarin oder Stanimir nehmen, die melden sich doch schon immer noch mit Fingerschnipsen! Und ein Mensch ist die safe auch nicht!"

"Hmmm. ALso. Wär mir lieber, wenn sie nicht untergehen würde", meinte er. "Aber... in dem Fall ist sich wehren ja nur noch wichtiger."

"Das ist sie definitiv nicht und darum wäre es doppelt lustig, wenn ich auch in ihre Klasse komme", kommentierte Jerry. Er beugte sich etwas zu Sadako rüber, um sehr aufmunternd zu sagen: "Dann können wir beide Zetteldienst machen."
Ida runzelte die Stirn bezüglich all dieser grässlich offensichtlichen Probleme, entschied sich aber dann anscheinend dafür, die vorerst einfach nicht als Probleme anzusehen, die sie selbst lösen oder überhaupt direkt adressieren musste. "Ah, Decarin", sagte sie stattdessen mit einem Glucksen. "Wirklich ein äusserst perfektes Exemplar von einem Mädchen, sie und ihre Freundin sind letzthin bei mir einkaufen gekommen und ich ich habe ihnen sehr gute Dinge für die Kreditkarten ihrer Eltern angeboten. Du bist ja weder früher noch sonst irgendwann je zu mir hübsche Kleider kaufen gekommen, Jeremy, ein wenig kränkt mich das schon."
Jerry fand das nicht lustig, auch wenn es ihm bei ihr manchmal schwer viel einzuschätzen, was gegen wen gewolltes Stabbing war oder Ida einfach sprach ohne zu reflektieren.
"Ja, die Kreditkarten haben sicher voll geweint, aber ehrlich gesagt wärs uns recht, wenn sie und ihre Jägefreunde auch selbst noch etwas weinen müssen, weil buhu, ein magischer Fluch war voll mal nicht in ihrem Favor."

"Wenn wir uns genug gut wehren alle, geschieht vielleicht noch ein Wunder, wer weiss", sagte Erriade dazu und zwinkerte kurz, aber eigentlich meinte sie das schon irgendwie auch ernst.

"Bre die setzt uns halt an komplett unterschiedliche Enden vom Klassenzimmer halt so safe du neben Decarin und ich neben Stanimir und dann hast du Jesusfan neben dir und ich muss mir die ganze Zeit anhören wie die neue Lagerfeldkollektion super ist und wenn ich will kann ich mit zu ihm und mir was aussuchen." Sadako raufte sich die Haare, sie hörte bei Ida gar nicht zu.
Teuvo zeigte Ohren.
Jadran fand alles recht lustig. "Oh, Decarin? Das klingt, als wäre sie vom anderen Waldclan, aber der, der sich mehr von den Jägern sponsen lässt."

"Oh, das wär super." Isa grinste. Er dachte nicht so viel nach, noch weniger reflektierte er, weil hauptsächlich fand er grad Erriade hot. Vielleicht würde es ihm dann später auffallen, zu Hause, wenn er so über den Tag nachdachte.

"Wenn das der Preis ist, um ihr ein Jahr lang Hölle zu geben, dann werde ich mich dafür wohl genau wie Jesus opfern gehen müssen", sagte Jerry grossspurig, weil er musste es nicht erleben gerade, darum konnte er so tun als wäre das kein Problem für ihn.
"Jaja, da hast du sehr richtig Onomastik betrieben", bestätigte Ida für Jadran. "Ich habe sie und die Kleine dazu gebracht unsere Newsletter auszufüllen und ihnen auch noch eine Mitgliedschaft gegeben und es da erfahren. Sie ist die Schwester von Adams griesgrämiger Nicht-Freundin, die zu keinen Babys führen wird, hach."

Sie hatten also noch ein paar sexy Übungen im Wald mit etwas Smalltalk und irgendwann war die Runde dann durch und ihre Fahrräder zum Glück immer noch an Ort und Stelle. "Das war ein sehr gelungener Morgen, Isa. Das können wir sehr gerne wieder einmal machen", war Erriades Schlussfolgerung.

„Oh Junge. Das erklärt halt einiges“, fand Sadako super trocken, auch wenn sie diese Info eigentlich wirklich, wirklich eklig fand.
„Vielleicht ist es ganz gut, dass das da zu nichts kommen wird“, sagte Jadran. „Waldclans sind das eine, Jäger das andere. Das muss sich nicht super kombinieren, das würde nur den Anti-Christ geben.“

„Ja, ja. Kann ich nur zurück geben“, sagte Isa. „Also, wenn du Lust hast, kannst dich jederzeit melden, ich glaub mein Zeitplan ist leichter anpassbar als deiner.“

"Thihihi", fand das Ida halt schon zu lustig. "Das erklärt vielleicht die Namensgebung. Unser Waldclan ist eigentlich schon seit immer eher antichristlich gewesen. Zu viel Freude und Trunk mit Trollen, Feen und anderen Schönheiten."
Jerry seufzte tief, seinem Kopf taten diese Gesprächsthemen irgendwie nicht gut. "He, ich finde ja schön, dass ihr es so lustig habt, aber wie gesagt, wir hätten es auch gern lustig und für uns wäre lustig, wenn die Jäger bei uns an der Schule von nem kleinen Zauber hart in die Hoden gezwickt werden."
"Hm. Ja, mein Schnucki. Das kann ich schon verstehen und nachvollziehen. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wieso ich euch diese Freude gewähren soll, nur damit ihr euch danach nie mehr bei mir meldet, während eure Feinde aktiv bei mir Geld ausgeben und meine Leidenschaft für schöne Dinge teilen?", argumentierte Ida.
"Das ist jetzt einfach Erpressung", fand Jerry dazu, aber Ida fand halt, dass das im Gegenteil Business sei.

"Das glaube ich dir so einfach mal", sagte Erriade und sie wäre verwundert gewesen, wenn ihr strikter Zeitplan flexibler gewesen wäre als sein Studiumsplan. Obwohl flexibel vielleicht das falsche Wort war. Wichtigkeit, darum ging es.
"Obwohl … eigentlich wäre es auch fair, wenn wir beim nächsten Treffen einer deiner kleinen Freizeitaktivitäten nachgehen", sagte sie so romantisch wie sie wohl überhaupt fähig war. Sie war schon daran interessiert, wie er als Person jetzt so sein Leben lebte. Vielleicht hatte sie auch einfach zu rosarote Erinnerungen an Campzeit und Herr der Ringe.

„Sehr dämonisch von dir, Ida“, sagte Jadran. „Gefällt mir. Niemand muss Gefallen tun, da bietet man lieber Deals an. Erpressung wäre es, wenn du negative Konsequenzen beim Ablehnen hättest.“
Sadako schnaubte. „Gut, dann denken wir uns halt selbst was aus, es gibt Buttersäure24.ch“, meinte sie „leise“ zu Jerry.

Er feixte, dann dachte er gut nach. Das war halt… sehr tricky. „Wonach ist dir? Boulderhalle und dann Herr der Ringe? Ich glaub, ich hab den kleinen DVD-Player aber nicht mehr.“ Den hatte er immer mit ins Sommercamp geschummelt.

"Das kann doch sofort zu euch zurückverfolgt werden und dann werden eure Lehrerinnen wahrscheinlich mehr mit euch vorhaben als ein paar Zettel verteilen", ermahnte Ida die beiden.
Jerry war voll verunsichert, weil er glaubte zwar schon, dass Ida es eigentlich gut mit ihnen meinte, aber es war halt auch anstrengender mit ihr, als er sich selbst in Erinnerung gerufen hatte.
"Was äh … was wären denn die genauen Bedingungen unserer äh … können wir es nicht einfach gegenseitige Gefallen nennen? Schön familiär und etwas nachsichtiger?"
Es sich zumindest anhören, das konnte ja nicht schaden.
Ida war gleich noch etwas zufriedener, schaute dann aber zu Sadako, weil die war ja diejenige, die hier keinen Turn zu haben schien.

Das brachte Erriade dann doch leise zum Lachen. "Ein grosser Fullbild-TV oder ein Homekino sollten in diesem bedauerlichen Fall auch reichen."

Sadako verwarf die Hände. „Was weiß ich, ist nicht meine Familie.“
„Wäre doch aber nicht gerecht, wenn nur Jerry den Preis bezahlen muss, oder?“, erkundigte sich Jadran ganz ruhig.
Sadako schaute in böse an, dann sah sie zu Jerry. „Ok. Müssen wir halt beide durch. Ich will das Decarin leidet. Dann muss ich eben auch etwas leiden, aber das muss ich ohnehin jedes Mal, wenn sie kichert.“

„Oh, da muss ich mir lieber schnell was einfallen lassen“, lachte er auch, ah.

Jerry seufzte, nickte dann. Es war ihre Idee gewesen und einfach umkehren wäre langweilig gewesen. Ida FREUTE sich.
"Gut, gut, gut, ihr Süssen. Damit sind wir wohl nun alle glücklich. Trefft mich am Donnerstag nach Schulschluss bei mir in der Boutique. Dann kleiden wir euch erst einmal richtig gut ein, weil so wie jetzt gerade solltet ihr eigentlich nicht mit uns gesehen werden dürfen. Bei einem schönen Abendessen werden wir uns dann über weitere gemeinsame Details unterhalten können. Vielleicht habt ihr ja auf einmal doch Lust auf einen Ausflug? Ich habe schon so vielen Freundinnen an vielen Orten erzählt, wie niedlich doch die Kinder waren, die ich so grossherzig und gütig bei mir aufgenommen hatte und da sollten die jetzt doch wenigstens mal eins der Kinder mit Freundin kennenlernen dürfen, das ist doch fair?"
"Wir waren keine niedlichen Kinder", ächzte Jerry.
"Oh. Ich werde Fotos mitnehmen, die das beweisen, glaub mir. Und ihr werdet zu mir in der Boutique natürlich im Gegenzug etwas mitnehmen, das der hübschen Decarin besonders wichtig ist. Vielleicht eine Kette oder ein Armband, das sie öfters trägt? Bonuspunkte, wenn ihr eine Haarsträhne von ihr und ihren Freundinnen ebenfalls unauffällig ergattern könnt oder vielleicht ein Fingernagel. Mit solchen Mitteln lässt sich immer gut etwas ausarbeiten. Ah und ganz wichtig für mich persönlich wäre noch Fotos der Betroffenen. Wir wollen schliesslich nicht, dass ich vor Freude über unseren gemeinsamen Ausflug dann noch zu stark an die falschen Ziele denke?"
Ida streckte ihnen die Hand hin. Jerry wusste nicht, ob sie das so liefern konnten und ob es überhaupt alles so notwendig war, oder Ida nur mit ihnen rumfuckte, weil sie es konnte und er sich nicht daran erinnerte, wie sie Magic Shit machte.
"… werden die Outfits gratis sein und können wir die selbst aussuchen?"
"Hm. Entweder oder und verhandelbar", antwortete Ida.

"Du wirst mich schon nicht enttäuschen, mit deinem Master-Brain", war sich Erriade sicher.

„Okay, also solang ich nicht gezwungen werde, so eklig bunte Sachen zu tragen“, fand Sadako und schaute aber weiterhin zu Jerry, weil Idas Blick war ihr zu intensiv. „Wir können ihr sicher was klauen, ich bin gut drin. Sie darf es nur nicht mitbekommen.“
Jadran lehnte sich zurück und betrachtete das amüsiert. Ihm gefiel, was sich ihm bot.

„Natürilch nicht. Das wär ja peinlich.“ Sie fuhren dann vermutlich noch zusammen den Weg wieder zurück oder so.

"Kindchen, ich bin Profi. Ich habe noch nie Kunden enttäuscht", versicherte Ida schon so minimal persönlich getroffen.
Jerry warf einen knappen Blick rüber zu Jadran. Ida konnte sie nicht wirklich vertraglich binden, das wäre ihm neu. Aber er hatte halt keinen Plan, was der Tätowierer konnte. Ausser Tätowieren. "Hm. Okay. Ja? Ja, dann haben wir ja alle nen tollen Mittelgrund gefunden. Einfach dass vielleicht noch klar ist: Wir wollen sie und ihre Clique zum Heulen bringen, aber nicht … umbringen oder sonst was, was wiiirklich voll dick Körperverletzung wäre."
"Ich bitte dich, Tabbe. Wir sind die Guten hier", versicherte Ida mit einem Lachen, das halt gut auch ein Villain so als Synchro hätte kriegen können. "Ausserdem hoffe ich, dass sie auch in Zukunft bei mir Geld ausgeben wird."
"Ja dann ist ja gut", fand Jerry.

Sadako schaute etwas zu Jerry und sagte nichts. Sie hätte nichts gegen Körperverletzung, aber wenn Jerry das an diesem Punkt noch nicht einsah, dann war es halt so. „Können wir jetzt gehen, da wir das ausgemacht haben?“
„Na, na“, sagte Jadran. „Vielleicht will unsere liebe Ida ja sichergehen, dass ihr ihr nicht gerade das Blaue vom Himmel lügt, hm?“

"Awww. Mein Butterbaby würde mich doch nie anlügen. Aber deine eigene Verwandtschaft kennst du natürlich besser als ich, also nur zu", sagte Ida und machte eine einladende Geste von Jadran rüber zu Sadako.
Jerry hatte so zwei Punkte erneut psychisch Schaden bei ihrer Wortwahl, aber da sie jetzt wohl entweder gleich sich alle verabschieden würden oder es auf einmal eskalierte, trank er lieber eilig noch aus und zog den Rest Kuchen zu sich rüber. Zucker mit etwas Frucht war zwar voll nicht füllend, aber nachher würden sie Rauchen und dann war er nur noch hungriger :C

Sadako hob die Hände. „Ich bin offiziell volljährig, du kannst mir nichts, und dämonische Deals oder worauf immer du stehst mach ich nicht, das ist mir zu blöd.“
„Das will ich auch nicht. Sagen wir, ich kann dir eventuell helfen bei deinem kleinen Identitätsproblem.“ Jadran lehnte sich auf den Tisch. „Ich kenne dein… Ebenbild sehr gut. Vermutlich besser als deine Mom.“
Sadako war gut anzusehen, wie gern sie verschwunden wäre.

"Oh wie praktisch!", quietschte Ida.
"Hast du nen verlorenen Zwilling, Sadako? Hier in der Stadt?", fragte Jerry, weil er war langsam, aber das hätte mindestens eine Situation mal erklärt, die er später einfach auf ne Halluzination oder Drogen oder so abgeschoben hatte. Aber er merkte auch, dass Jadran ihr unangenehm war, weswegen er dann eine Hand auf ihre Schulter legte und sich selbst so ein wenig nach vorne schob. "Also aber äh selbst wenn auch, seh voll nicht, was das alles miteinander zu tun haben soll und wieso sollten wir lügen, wir wollen ja was und kriegen es anscheinend erst nach dem ganzen anderen Spass."

„Ich bin gewillt, dir das zu glauben, Jeremy“, sagte Jadran, lehnte sich wieder zurück. „Ich weiß aber nicht ganz, ob ich der lieben Sadako das trauen soll. Er ist nicht so wirklich ihr Zwilling. Mehr das… wortwörtliche Vorbild.“
Sadako wich seinem Blick aus. „Keine Ahnung, wer genau du bist und wer genau mein Ebenbild ist, hat mir ja nie einer was gesagt. Und wenn du was wissen würdest, hätte Mom das auch und dann hätte sie es mir gesagt.“
„Oh. Für Wissen muss man Suchen und deine Mom sagt genau nichts, wenn du ihr nicht die richtigen Fragen stellst. Und genau das biete ich dir an. Die richtigen Fragen stellen.“
„Ah ja? Und was ist der Deal dabei? Ihr krassen Dämonen macht doch wirklich nichts ohne.“
Jadran feixte. „Ich glaube, das kannst du als Tat für die Welt verordnen und mehr möchte ich dazu nicht sagen. Ich werde dir helfen, ob du willst oder nicht.“

Jerry schaute zu Sadako und tappte ihre Schulter einmal. Vielleicht war das ja was Gutes gerade, auch wenn er es nicht verstand? Aber wenn sie jetzt doch lieber tatsächlich gehen wollte, dann würden sie gehen, denn er wollte nicht, dass es ihr scheisse gehen musste, weil seine Tante sehr spezifische Dämonen kannte.

"Ich... werd's mir merken", presste Sadako hervor.
"Das ist schön." Jadran schaute zu Ida. "Wie sieht's aus, wollen wir so gnädig sein und die beiden entlassen?"
"Kannst du die Magieblockade zurück ziehen?", ächzte Sadako. "Bitte?"
"Nein. In spätestens einer halben Stunde ist die von ganz allein weg."

"Also ich hatte bereits sehr viel Spass und wir müssen selbst ja auch noch bald alle weiter", stimmte Ida dem zu. "Machts also gut und bis Donnerstag! Schreibt, wenn ihr schon früher was wünscht." Sie zwinkerte den beiden zu und holte noch eine fünfziger-Note aus dem Portemonnaie, die sie ihnen hinstreckte.
"Das ist für den letzten Geburtstag noch. Gebt es für was Gutes aus und mit was Gutem meine ich hauptsächlich Shampoo und ein gutes Pickelwasser. Ich werde es kontrollieren am Donnerstag."
"… danke, Ida. War cool und so. Immer wieder. Bye", schaffte Jerry nicht sehr überzeugend zu klingen und nahm das Geld trotzdem, weil dazu konnte er halt wirklich nicht nein sagen.