Ars Vitae - Woche 4.2

Für Caiven war es wohl so oder so gefühlt in Zeitlupe. Und diesmal konnte er nicht einfach im Badezimmer verschwinden, aber über den guten Punkt dieser Rettungsaktion war er eh schon n Stück zu lange hinaus. "Woah krass, echt krass", sagte er nicht mal leise und er kam sich selbst etwas dumm vor dafür. Aber er war halt auch nur ein Dude mit noch wenig praktischer Erfahrung und hatte gerade entbösste Tiddies vor dem Gesicht, die nicht seine waren und die er vielleicht sogar anfassen durfte. Er setzte sich so gut wie möglich auch gerader auf, musterte Sadako und hatte wahrscheinlich wenig und viel Emotion gleichzeitig im Gesicht, selbst gross darüber nachdenken tat er gerade schliesslich nicht. Immerhin fragte er nicht super blöd, ob er das jetzt wirklich vielleicht mal direkt berühren durfte, sondern machte einfach. Ihm war recht klar, dass sie sein Shirt sonst nicht losgeworden wäre. Er küsste auch ihre Schulter und ihr Schlüsselbein, denn die Stellen fand er irgendwie auch schön.

"Meinst du denn, dass sie es nicht gut machen, so wie es jetzt ist?", fragte Tija und sie musste auch dran denken, dass eben Lynns letzte Mission nicht so gut gelaufen war. Aber sie hatte nicht genauu mitgekriegt, was da abgegangen war.
Tatjana schnalzte mit der Zunge. "Viel Geld wär mir auch recht, aber nicht für n aufgeweichtes Milchbrötchen, bei dem ich alles selbst machen muss. Ich geh demnächst bei der Yelkin-Mansion einbrechen und mich noch einmal mit Milijena Kraskows Bruder unterhalten."

Jetzt tat Astra leid, dass sie etwas minimal rau gewesen war zu Kyohei und dessen Gefühlen. Das hatte sie nämlich definitiv nicht gewollt! "Oh, oh nein! Jetzt brich mir hier aber nicht direkt zusammen! Solang du nicht extra und aktiv was Scheisse gebaut hast, kann es nicht so schlimm sein, denk ich!", sagte sie und versuchte nicht so laut zu sein dabei, falls noch andere in der Nähe waren, aber jetzt hatte sie ihre einstudierte Coolness weg und das machte es schwer, die eigene Stimme unten zu halten. Astra kniete sich neben ihm und klopfte ihm ratlos etwas auf die Schulter. "So smart ist der doch gar nicht und witzig eh nur die Hälfte der Zeit und cool find ich zumindest dieses Minecraf-Ding auf seinem Sofa überhaupt nicht. Lieber bist du etwas nervös und jämmerlich als n typisches Arschloch."

Sadako sog scharf Luft ein weil weil ah, war schon gut, sie musste sich knapp etwas an Caivens Rücken klammern, natürlich unter dessem Shirt, versteh sich. „Heh einfach jetzt… nicht als Beleidigung sondern einfach zum Abschätzen…“, sagte sie dann und nichtmal sie schaffte es, ihre Stimme so monoton klingen zu lassen we sonst. Sie selbst hätte sie schwach genannt, so emotional und etwas zitternd, disgusting. Aber sie selbst dachte da auch grad nicht drüber nach. „Machst du das zum ersten Mal jetzt?“

„Schlecht ist was anderes. Aber gut halt definitiv auch“, war Lynns Meinung dazu, bis sie etwas ungläubig zu Tatjana schaute.
Adrijana feixte tatsächlich. „Ah. Wie kommt‘s?“
„Hoffentlich weint er nicht und verspricht dir sein ganzes Erbe, sobald du ihn einmal am Lörres berührst“, meinte Lynn.

„Hah“, machte Kyohei und seine STimme war etwas belegt, als würde er gleich dann doch endlich heulen, auch wenn er das nicht wollte. „Er ist zumindest viel smarter als ich und ich glaub das Minecraft Ding war ihm etwas peinlich, aber ich and es super süß, also nicht das Ding sondern wie er es mir erklärt hat und generell alles gezeigt und es war fast mehr niedlich als die Schildkröten“, Kyohei versuchte möglichst leise die Nase hochzuziehen, er fühlte sich wie ein Clown.

Caiven glaubte ihr schon, dass sie das nicht als Beleidigung meinte. Aber es brachte ihn doch genug zum aktiv Nachdenken zurück, dass er seine Finger wieder wegnahm und zwar schaffte, nicht direkt an seine Hose zu greifen und kontrollieren, ob ihm da was voll peinlich verrutscht war, aber zumindest oben durch und auch Frisur möglichst zu richten. "N-Na ja. So jetzt voll krass in der Weise und mit jemand anderem zusammen schon. Ich ähm also das mag jetzt komisch klingen, aber ich werde eher selten so innig und schick von ner schönen, coolen Person in meinem Bett überrascht."

Tija hätte gern noch genauer gehört, was Lynns Meinung zum Thema war, aber sie schaute auch rüber zu Tatjana dann. "Ich hoff doch", sagte diese trocken. "Am Samstag ist er mir nur überhaupt aufgefallen, weil er im Vergleich zum Rest eben nach etwas Herausforderung und fachmännischer Ausbildung aussah. Wären schon auch andere dort gewesen, aber mehr als einmal mit einem Kerl ficken, das mach ich nur, wenn der wirklich gut war und ich dann gar nichts sonst los hab."
Tija sog laut Luft ein und schlug sich die Hand vor den Mund, weil huff, so verdorben und unchristlich!! Eigentlich wusste sie das von Tatjana und trotzdem war es immer wieder ein SCHOCK! Die armen Männers. Die suchten doch auch nur Liebe :c Und ausgeleierte Muschi am Ende, das konnte doch nicht gesund sein :cc
Hätte Tatjana es nicht so ernst gemeint, hätte sie vielleicht gelacht. So hingegen lächelte sie nur zufrieden.

Astra seufzte laut und grübelte aus einer anderen Tasche einen Schoko-Müsli-Riegel hervor, den sie öffnete und ihm unter die Nase hielt. "Hier, iss erst mal einen Bissen, bevor du mit deiner nervösen, halben Portion ohnmächtig wirst und ich dich eigenständig zur Wissenschaft und nem Healer bringen muss. … Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Ja, wenn Beany jetzt kein smarter Wissenschaftler wäre, sondern ich weiss nicht, voll Anti-Firma, dann würd ich dich verstehen. Aber anscheinend scheinst du ihn tatsächlich zu mögen und eben nicht nur auf Penisjagd zu sein?"

„Du kleiner Schleimer du“, lachte Sadako und zwickte ihm kurz in die Seite dafür, aber sie fühlte sich auch sehr geehrt irgendwie? Voll gut? „Aber heh. Ist okay. Dann weiß ich Bescheid“, sagte sie dann mit etwas Lächeln und fuhr ihm etwas Kontur vom Gesicht nach, dann rutschte sie von ihm runter, allerdings zog sie ihn mit sich, damit eben am Ende er auf ihr drauf saß. Konnte er mal next Level tryen.

Lynn fand Tijas Reaktion auch etwas lustig. Adrijana sagte nicht so viel, weil eigentlich, eigentlich war sie ja auch christlich und fand so komplett und gezielt rumturnen schon auch nicht so das wahre. Aber auf der anderen Seite war das auch nicht ihr Problem.
„Ah ja, ein paar von denen sind also tatsächlich gut?“, sagte Lynn halb ernst und halb, na ja. Skeptisch, aber auch etwas amused.
„Ja, ja“, sagte Adrijana. „Von der Persönlichkeit her sind die einfach noch öfter Klogriff.“

Kyohei fand das sehr nett, bevor er sich aber bedanken konnte, da sagte sie das mit dem Penis und er schaute sie super verwirrt an. „Hä? Wenn‘s mir um Penis gehen würde, dann keine Ahnung. Würd ich jede Gaybar gehen und mir dann von nem Dude seine Fitnessroutine erklären lassen und dann meine Sexualität in Frage stellen wie diesen ganzen Sommer lang.“ Er zog die Mundwinkel noch etwas weiter nach unten.

Jetzt, da Caiven wieder etwas nachdenken musste, war er auch direkt wieder überrascht. Ein Teil von ihm hatte eben schon damit gerechnet, dass Sadako ihn jetzt erst recht auslachen und dann mit nem Portal direkt verschwinden würde. Aber stattdessen lächelte sie? Und jetzt forderte sie ihn auch noch direkt? Das hätte er sich nicht vorstellen können, auch nicht gestern Abend unter der Dusche noch. Ja, was wollte und konnte er überhaupt in so einer Situation, in so in echt?
"He uhm, lach jetzt nicht oder denk was komisches oder so. Bin halt bis aufs Testo noch voll … unförmig. Hätts auch gern anders, aber na ja. Mhja. Einfach gar nicht schauen, ich schau auch lieber dich an, haha, aber ist hier gerade schon, huff." Er wedelte sich demonstrativ etwas Luft zu, weil jetzt hier oben fiel ihm wirklich auf, wie schwer seine Atmung ging und es war alles so viel. Er zog sein Shirt rasch aus, um sich daran zu hindern, noch lange Müll zu labern und wollte die andere Schicht auch wegnehmen, aber dann überlegte er es sich anders und beugte sich über Sadako. Er wollte sich doch lieber einfach auf sie konzentrieren und sie möglichst überall verwöhnen, so wie man das wohl machte. Dann konnte er auch nicht Shit reden.

Tatjana lehnte sich leicht zurück und strich ihr Haar zurück. "Da gibts immer nur Klogriff, entweder richtig schmutzig und ungeputzt, oder genau gleich, aber mit langem Flaumbezug drüber und grässlichem Raumspray", behauptete sie. "Aber ja. Rein körperlich kann man manchmal wen im Gegensatz zum Klopapier mehrmals brauchen. Und hier intern am Arbeitsplatz hab ich auch noch nicht ganz alle rumgekriegt, bei denen ich es witzig fänd. Wollt ihr ne Tier-List da von allen und Adrijana, soll dein Bruder da in- oder exkludiert sein?"
"Also ich muss jetzt leider weiter und noch die anderen Einladungen verteilen, bevor es wieder richtig an die Arbeit geht für alle!", sagte Tija und griff sich ihre Couverts wieder. "Wir sehen uns nacher. Dušo, nemoj dobiti herpes." Sie nickte allen noch einmal zu und ging zur Tür und kreuzigte sich auch noch mal deutlich für alle Sichtbar beim Verlassen des Raums.

"Oh, das tut mir aber leid. Das solltest du wirklich nicht müssen", sagte Astra und hielt ihm den Riegel noch etwas näher vor den Mund. "So was kann ja auch sehr fluid sein, weisst du? Und immer auch abhängig von den Individuen dahinter und na ja, davor. Als ich damals mal in der Schule noch ein Date mit einem hatte, da wurde mir so richtig klar, ne, niemals, danke. Aber als Greta und ich dann mal im Wald waren mit Olivije, der ja kein Mädchen ist, da dachte ich später auch so: Hm aber was heisst das jetzt für mich? Aber dann fand ich so: Ja eigentlich kann das allen egal sein, für mich ist, was für mich richtig ist. Und dann ist auch egal, dass ich die Super-Zucker-Gothgirls an der Schule eher verwirrend fand als sonst was."

„Heh kein Stress. Alle Körper sind super weird wenn man zu lang drüber nachdenkt“, fand Sadako. „Wenn du Sachen anlassen willst aber, ist okay. Hab auch Weile gebraucht, bis ich Shirt ausziehen konnte.“ Egal wie, zum Verwöhnen sagte sie natürlich nicht nein und gab da natürlich auch zurück. Sollte schon fairer Tauschhandel sein. Kein Kapitalimus in ihrem Bett. (Es war nicht ihr Bett.)

Adrijana zuckte mit den Schultern. „Ich kenn welche, die okay sind. Aber ich weiß auch, dass das die Ausnahmen sind.“ Sie hob die Hand knapp zum Abschied für Tija und verabschiedete sich auch, auf Slowenisch zwar, aber war jetzt nicht so ein harter Unterschied.
Lynn schaute jetzt Adrijana skeptisch an. Dann aber zu Tatjana. „Ja bitte. Hau raus.“
„Bitte mit Ljubinan“, sagte Adrijana. „Nehme zumindest an, dass du von dem sprichst.“ 
„Ist dr andere nicht erst dreizehn?“, fragte Lynn. Adrijana sagte nichts dazu.

Kyohei nahm den Riegel langsam zu und weil er nichts dazu sagen konnte, denn Multitasking war schwer, nickte er Astra wenigstens dankend zu. Dann machte er knapp ein lustiges Geeräusch weil haha. Gothgirls :C
„Ja, ja, also… Also ich weiß das schon so an sich, ist irgendwie nur… ne Reise erstmal das zu verinnerlichen. Aber na ja, ist nicht die einzige…“ Er seufzte schwer. „Danke.“ Dann war eer kurz still. „Wie… war‘s denn mit Greta am Wochenende?“

Caiven fühlte sich von diesen Worten unerwartet verstanden und wow, dass das alles so unkompliziert gehen konnte? Wer hätte das gedacht, er nicht! Er machte einfach, was ihm passend vorkam und fragte dann doch noch ein-zwei Mal bei Sadako nach, was ihr gut passte und konnte sich wohl wirklich insgesamt auch etwas lockern und entspannen dabei.

Tatjana liess sich von den Bemerkungen nicht ablenken und überlegte auch nicht lange. Sie rutschte vom Tisch und ging zum praktischen Whiteboard an der Wand oder was halt sonst für ne Präsi gut verwendbar gewesen wäre und zeichne da direkt ne Tier-List ein, auf der sie dann die Namen einiger relevanten Charaktere und bestimmt auch einiger NPCs bis hin zum Hauswart aufschrieb. Ausgelassen waren dabei die Dudes, mit denen sie tatsächlich noch keinen direkten Kontakt, zumindest jener Art gehabt hatte, und das auch noch nicht versucht hatte oder versucht bekommen hatte. Sollte es ja geben. Neben den normalen Tiers von Top-Ausnahme bis hin zu NOPE gab es auch darunter eine Kategorie, von eben jenen, die sie noch nicht objektiv beurteilen konnte, aber vielleicht ja bald mal. Und ja, sie schrieb da auch Walter hin, aus Prinzip. Auch sie konnte Humor haben, das traute ihr nur niemand zu. Wenn es denn ein Witz sein sollte.
"Deinen Bruder, den älteren, würde ich jetzt nicht ins S-Tier setzen, denn er ist mit dir verwandt, aber nicht du, also automatisches Downgrade. Aber er war schon da, wenn die Auswahl sonst sowieso nur Enttäuschung war und er versteht tatsächlich mehr, als man ihm ansehen würde", erzählte sie dabei sehr sachlich.

Nun hatte Astra die Mundwinkel direkt unten. Sie fand das schon etwas unerhört von ihm, es ging doch jetzt um ihn und seine Unfähigkeit und nicht um ihre! "Ja. Jaaa. War gut. Vielleicht etwas zu gut. Im besten Fall meldet sie sich wieder und das wäre schön, aber es wäre auch kompliziert, denn ihre sonstigen Meinungen wird sie nicht ändern deswegen und ich meine ja doch auch nicht."

Irgendwann war wohl fertig und Sadako zumindest sehr müde und geschafft, aber sie fühlte sich wohlig und entspannt und natürlich ging sie nicht. So schnell wurde man Sadako nicht los, erst Recht da Caiven eben kein würdeloser Cisdude war, sondern voll der Süße, blieb sie noch an ihm geschmiegt liegen und würde sicher dann auch bald einpennen, meinte aber kurz vorm Einschlafen, wenn okay war grad und er irgendwann nochmal Bock hatte, sollte er einfach Bescheid sagen oder so. Auf seinen Geheiß könnte sie auch mal aus Lel Penis mitbringen, hatte sicher einen im Schrank daheim.

„Top, muss ich mich nicht schämen für ihn“, sagte Adrijana.
Lynn VERSTAND nicht wirklich, aber ihr war wichtig, sich das nicht super anmerken zu lassen. „Meinst du nicht, er ist durch und durch peinlich sonst immer?“ 
„Ja. Das ist auch nicht weniger wahr. Aber ich kann es würdigen, dass er sich zumindest in einem Bereich in seinem Leben ein bisschen Mühe gibt“, sagte Adrijana.

„Hmmm. Klingt kompliziert… aber wann ist es das nicht.“ Er lächelte sie etwas schief an. „Viel, hm, Glück, Erfolg? Was wünscht man da? Egal.“ Kyohei rappelte sich endlich mal wieder auf, schaute auf den Riegel und schob sich das Ding dann fast im Ganzen in den Mund, weil er hatte nicht super Bock drauf, aber er wollte Energie um dann nachher mal zur Wissenschaft hoch zu gehen und sich dann bestimmt wieder super Scheiße zu fühlen.

Caiven war auch sehr kaputt, aber wie nicht nach dem ganzen Tag und jetzt diesem Abend, und selbst beim Einschlafen konnte Sadako ihn noch durch nen Rollencoaster schicken. Gerade klang alles wild und gut und immer noch so ein wenig nicht echt und er war happy, aber mit was hatte er das verdient auf einmal und ja. Ja. Einfach nicht nachdenken. Wenn er dann vom Wecker aufgeschreckt wurde morgen für Schule und wieder nachdenken durfte. Dann würde er durch nen ganz anderen Rollercoaster gehen.

"Wenn ich nicht daliegen und mich wie ne zufriedene Pillow Princess fühlen darf, dann ist es so, aber dann muss der Mann später mit Verlust seiner Wertsachen und/oder allgemeiner Würde rechnen", sprach Tatjana. "Ausnahmen bestätigen die Regeln, aber die haben eben auch gar nicht die Würde verdient, hier angesprochen zu werden. Wenn ich mir den Kraskow angeschaut hab, bin ich auch vor kreative Vorschläge offen. Genaue Details zu Kollegen kann ich auch erläutern, ich habe nie einen Vertrag unterschrieben, der mir das verbietet. Aber das kostet dann einen Drink von eurer Seite her."

"Ja? Ja, viel Erfolg klingt gut. Ich wünsch dir auch viel Erfolg und sei doch selbstbewusster, du darfst dir das schon leisten", sagte Astra und lächelte kurz, aber dann erinnerte sie sich wieder dran, um was das Gespräch gegangen war und sie lehnt sich noch mal vor, auch lächelnd, aber etwas düsterer. "Entpupp dich als Arschloch, Kirigakure, und ich mach aus dir ne Portion Milchreisbrei."

Sadako war immerhin so nett am nächsten Morgen, sie bot ihm an, ihm nen Kaffee oder Kakao oder so Shit zu klauen und ihn dann via Portal mit in die Schule zu nehmen, weil sie stand nie eher auf als nötig.

„Ah. Könnt ich nicht. So rumliegen und nichts tun, da kann ich auch masturbieren“, meinte Lynn wenig beeindruckt.
„Du hast auch keinen Sex mit Männern“, meinte Adrijana. „Die sollen sich schon Mühe geben. Bin auch schonmal mittendrin gegangen, weil ich mir das nicht geben wollte.“
Lynn verstand wirklich nicht, aber sie fand den Tea halt doch auch gut. „Bitte. Wir müssen eh mal wieder was trinken gehen. Sobald Adrijana wieder kann.“
Adrijana gab einen Daumen nach oben.

„Haha, ja, ja, ich äh, also wenn ich mich als Arschloch entpuppe, hab ich das auch wirklich verdient“, sagte Kyohei wieder sehr schnell und wappnete sich, gleich jetzt noch eine deftige Verprügelung zu bekommen. Aber war wohl nicht. Stattdessen gingen sie dann beide ihrer Wege.
Kyohei wollte erst Arbeit fertig machen, aber er musste feststellen, dass er sich gar nicht konzentrieren konnte. Also verschob er das auf Morgen und besorgte in der Caféteeria ein Softdrink, das etwas teurer war und bei dem er wusste, dass Sean es mochte, dann tigerte er nach oben zur Wissenschaft. Er konnte da ja nicht einfach rein laufen. Er wusste gar nicht, wo Sean genau war und er wollte jetzt nicht voll angestrengt erklären wie‘s ihm ging, wenn irgendwo im Hinteergrund Inkeri rumstand.

Per Portal in die Schule zu gehen, die Vorstellung fand Caiven auch unabhängig von Sadako recht sexy. Im Gegensatz zum anderen und das sagte er ihr sogar, natürlich möglichst ohne Judging. "Kaffee ist eh nicht so hier bei uns im Haushalt. Aber wir haben diese eine Schokomilch aus der Packung. Das ist nicht ganz das gleiche wie ein echter Kakao, aber ich finds eigentlich echt geil, erinnert mich an was, was ich zuhause schon immer hatte. Ich äh, willst du was davon?", redete er, während er etwas ziellos in seinem Zimmer umherwuselte, um passende Kleidung und alles für eben zur Schule dann zusammenzusammeln, und er wollte und sollte auch noch duschen und der Gedanke an Schule nachher killte ihn schon etwas, gerade konnte er noch gar nicht klar denken und er hätte gern diverse laute Geräusche von sich gegeben zum Verarbeiten. Aber vielleicht war Chris noch da, hatte Spätschicht oder frei oder so, und schlief dann noch, da wollte er den nicht stören. Dass Lu gerade nicht im Zimmer war, machte das eben sehr wahrscheinlich, wenn nicht hier war der doch drüben. Oder hatte selbst was in der Küche gefunden und da Chaos gemacht.

"Perfekt. Dann erzähl ich euch alles", besiegelte Tatjana diesen Vorschlag sehr ernst.

Gut für Kyohei war wohl, dass Sean selbst nicht so oft direkt mit Körpern bzw. anderen Leuten direkt arbeitete, so wie Inkeri, und darum eher mit anderen zusammen wo in nem Raum herumstand. Er hatte am Wochenende zwar viel machen müssen und da auch etwas mehr mit eben den Patienten unten in der Quarantäne, aber das war Sonderfall gewesen und der hatte sich jetzt eher entspannt wieder. Schlecht für Kyohei war wohl, dass Sean dadurch eben wo oder auch sonst wo sein konnte. Yoko war gerade auch mal wieder in der Abteilung, aber gerade wartete sie eigentlich nur, dass Linus seine Schicht soweit fertig hatte, dass sie wohin Pause machen gehen konnten, wo eben nicht Wissenschaft war. Darum fiel ihr der Besuch auch bald mal auf und liess ihn rein nach der obligatorischen Info, dass alles 'stark kontaminiert' war und es 'nun kein Entkommen mehr' gab. Dann erst fragte sie, was er überhaupt schon wieder hier wolle. Immerhin war Kyohei beim letzten Besuch knapp einem Schemenunglück entkommen.

Madlaina hatte einen guten Morgen und auch einen guten Start in den Tag gehabt. Sie versuchte natürlich immer professionell und dementsprechend gut gelaunt zu wirken, aber heute sah man es ihr schon etwas besser und deutlicher an. Das und sie machte mal tatsächlich gar keine Anstalten, irgendwelche Männers zu beflirten, die bei ihr Auskunft brauchten oder sonst überhaupt vorbei gingen. Verena hatte ihr schon eine Uhrzeit und einen Treffpunkt zugeschickt, wo sie dann sich gut zusammensetzen, einen Kaffee trinken und über wichtige Dinge reden konnten. Da war Madlaina dann auch auf den Weg hin, sobald sie ihre Pause machen und das Büro mal kurz einer anderen Person im Dienst überlassen konnte.

Sadako fand es „krank“ dass Caiven sowas da hatte, aber im Guten Sinn. Sie überlegte etwas und meinte dann sie würde rüber und nach Jerry schauen, sich fertig machen. Und dann nochmal herkommen wenn ihm das Recht war. Und dann würde sie auch was von der Schokomilch nehmen, das klang baba.

„Hm. Ich meld mich, wenn ich weiß, ab wann es wieder klar geht“, meinte Adrijana dazu noch.

Kyohei lachte knapp und etwas unsicher. „Ahaha, ja, ja. Ich bin dem bisher aus dem Weg gekommen aber na ja, irgendwann fängt man sich jede Seuche.“ Er wusste, dass das Bullshit war, aber Yokos Präsenz schüchterte ihn ein. Dann fiel ihm auf, dass er nicht komisch Englisch mit ihr reden musste und switcher auf Japanisch. „Ich, äh. Will hier nicht lange stören oder so… Weißt du eventuell, wo Sean ist?“

Tatsächlich war Emilia heut noch nicht dazu gekommen, groß mit Verena oder Antero zu reden. Zwar hatte sie bei Verena geschlafen, aber ihr Einsatzbereich war dann doch slightly different und sie hatte auch nochmal nach Hause gemusst, wo Antero grad tatsächlich nicht gewesen war, da der heute noch eine Untersuchung beim Arzt hatte, der dann hoffentlich endgültig bestätigte, dass er morgen wieder arbeiten durfte.
Dafür brachte sie noch extra geile Snacks mit, als sie sich dann mit Madlaina und Verena in der geilsten Lästerecke der Caféteria traf. Beide bekamen zur Begrüßung Küsschen, aber Madlaina halt normal und Verena ein bisschen spicy.
„Na ihr beide meine schönsten Kollegen“, grüßte sie und setzte sich dazu, platzierte die Snacks auf dem Tisch. „Gleich eine Warnung vorweg, ich hab Antero heut noch nicht gesehen und ich hab ihm geschrieben, er soll mir nichts erzählen, ich will es erst von dir und dann von ihm, aber beides nicht als Nachricht sondern erzählt.“

Caiven war das sehr recht, natürlich war ihm das recht. Ihm wäre auch recht gewesen, heute gar nicht in die Schule zu gehen und stattdessen mit ihr noch etwas rumzuliegen und Musik zu hören und gar nichts zu machen. Aber den Teil sagte er nicht, denn sonst wollte sie vielleicht wirklich nicht zur Schule und das konnte er sich nicht leisten. So konnte er kurz seinen Kopf etwas lüften. Und dann, dann gabs ne Schokomilch und er konnte mit Sadako tatsächlich abklären, was das jetzt eben dann in der Schule für sie hiess. Ihm war schon klar, dass das für sie jetzt nicht wirklich überhaupt etwas hiess. Aber er war eben noch nicht so cool und selbstbewusst wie sie schon und wollte sich ihr dann schon anpassen versuchen.

Yoko hob die Augenbrauen minimal an, lächelte aber dann etwas, nicht wegen Kyohei selbst, aber weil ihr so reden auch lieber war, da verstanden es nicht alle und es tat gut, wenn man sonst immer Fremdsprache musste. "Mich störst du nicht und ja, ich weiss schon wo er ist. Seit dieser lizenzlose Arzt bei uns durch die Gänge lungert, ist es schlau, von allen relativ genau die Position zu kennen", erklärte sie. "Ich kann mal schauen, ob sie Rumblebumble gerade entbehren können. Wahrscheinlich schon, der macht selten was besonders Atemberaubendes. Warte solange hier und lass dich nicht vom Arzt abstechen. Von keinem der mehreren hier."

Verena setzte sich so an den Tisch, dass sie mit Emilia Madlaina sozusagen gegenüber war, so dass sie ihr ideal zuhören und ihre Mimik dabei entziffern konnten. Das und damit Verena unterm Tisch extra gut noch etwas ihr Knie gegen das von Emilia schmiegen konnte. "Na das trifft sich gut, auch ich habe von Antero auch noch nichts gehört und gesehen", sagte sie zwinkernd.
Madlaina fand das schon recht lustig. Aber erst mal musste sie die Snacks inspizieren und sich darüber und über Emilias Vorsorge noch freuen, weil wow.
"Hach, sag das nicht so. Jetzt würde ich auch gern seine Version mir anhören, dann durch dich erzählt, aber das wäre wohl etwas unfair ihm gegenüber", sagte sie und versteckte ihr Schmunzeln dabei kurz hinter ihrer Hand, denn eigentlich meinte sie das schon ernst. Ein Mann sollte private Gespräche über Emotionen führen dürfen mit anderen und die dann auch privat haben. Aber sie war auch neugierig, hach.

Sadako war spendabel, beziehungsweise war Kyo das wohl, denn sie hatte ihn gefragt, ob okay war, weshalb sie Mochi mitbrachte. „Da, Kyo ist voll die Küchen-und Putzfee. Der ist so die Mom, irgendwo hat er noch die Abgründe voll“, redete sie, als sie sich zu Caiven setzte und gleich direkt anfing, Schokomilch zu schlürfen. War gute Schokomilch. „Hmmmmmm“, machte sie etwas nachdenklich, so ein Gespräch hatte sie noch nie geführt. Aber sogar sie sah, dass es smart war. Und ja, sie wollte es nicht grässlich für Caiven machen. „Wenn du das irgendwen von der Klasse wissen lässt, der nicht Friends mit dir ist, ist das dein sozialer Tod, darauf kannst du dich einstellen. Also ich geh eh nicht so feste romantische Blahblah Beziehungsscheiß machen, da krieg ich direkt Sodbrennen von, ich hoff dir ist das klar? Aber so, an sich ist mir egal, kann dich auch extra feucht und lang im Klassenzimmer küssen, wenn du das willst.“ Sie zuckte mit den Schultern.

Kyohei lachte nochmal, noch etwas mehr verunsichert. „Ah ja? Na ich hoffe auch, ich werd nicht abgestochen in der Zwischenzeit, danke aber schonmal ist sehr nett von dir, ich äh, kann ich im Gegenzug auch was für dich tun?“ Er wusste nicht, ob er das Angebot bereuen sollte.

„Ich bin sehr überrascht, dass du nicht in regem Kontakt mit ihm stehst“, feixte Emilia und hatte natürlich nichts dagegen, sich unterm Tisch ein wenig das Knie berühren zu lassen, schaute dann aber natürlich zu Madlaina. „Ja du, Vermittlung mach ich wirklich nicht. Außer es ist so irrelevanter Kleinscheiß, ist alles bei mir sicher, ob das jetzt Infos von dir über meinen Bruder sind oder andersherum.“ Sie zwinkerte, also eben, irrelevanten Kleinscheiß, das konnte sie Madlaina ja schon wissen lassen hihihihi. „Und jetzt erzähl schon. Müssen wir ihn schlagen gehen oder nicht?“

Jerry war schon etwas verwundert gewesen, als Sadako erst überhaupt jetzt ankam und vor allem dann so bald wieder weiter musste. Aber er fragte da auch nicht direkt nach, das konnte er sonst immer noch, wenn er richtig war war und sich nicht selbst von Kyo beim langsam Müsli Essen zuschauen lassen musste. Denn eigentlich wurde ihm beim Gedanke an so was gerade recht ihw und er hätte stattdessen sehr gern was anderes geschlürft, aber Kyo war in der gleichen Wohnung und vor dem wollte er nicht komisch oder gar abstossend wirken, sondern voll okay und zumindest genügend korrekt. Einfach einer, der am Morgen wie andere auch ein Müsli ass!
Caiven ass sein Mochi extra langsam wie so ein Schatz und auch, damit er Beschäftigung hatte in den Fingern. "Ja. Joah, das war mir schon klar", sagte er und meinte damit ein wenig alles. Es war ihm zumindest jetzt gerade sehr gut klar. "Und ne, musst du nicht. Also, nicht dass ich was dagegen hätte an sich, du könntest irgendwas machen und ich – Ah sorry, ich kling wie n Simp hier, huff." Er drehte das Mochi immer noch in den Fingern herum, aber er konnte Sadako wenigstens direkt anschauen. "Für dich war das hm jetzt heute – also gestern – nichts Besonderes, klar, und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ichs geträumt hab und wieso überhaupt. Aber kann einfach sein, dass ich etwas abwesend bin heute erst mal und vielleicht mal sehr neben mir glotze. Aber das wär auch nicht so anders von bisher."

Yoko hob die Augenbrauen noch ein kleines Stück mehr. "Wenn du mir mal ein Gespräch mit deinem Vater organisieren kannst, das fände ich spannend. Und das meine ich nicht auf eine für dich komische Art, aber ein Mann, der sich selbstständig durchschlägt auf die Art und sein Social Media-Game so Top hat. Das kann ich respektieren."

"Oh nein, gar nicht!", versicherte Madlaina gleich. "Er war ein richtiger Gentleman, er hat mich während der ganzen Zeit gut umsorgt und es war alles perfekt geplant und schön. Ihr habt bestimmt etwas nachgeholfen da an einigen Ecken, aber es war auch mit ihm selbst die ganze Zeit über angenehm, so was ist immerhin auch bei der besten Location nicht garantiert."
Sie erzählte etwas vom Restaurant selbst und wie sie dann noch etwas am Rhein gelaufen und da an einem besonders schönen Punkt gesessen hatte. Verena hörte relativ zufrieden zu und wollte dann natürlich auch wissen, ob und wie es noch weitergegangen war. Da musste Madlaina wieder kichern, auch weil Verena so ihrer Meinung nach verheissungsvoll dreinschaute.
"Wir waren noch eine Weile bei ihm zuhause, also bei ihm und dir, Emilia, in der Wohnung. Aber er war auch da äusserst angemessen. Vielleicht ein wenig sehr sogar, aber eigentlich ist das doch auch mal schön. Das Zeugt von Geduld und Selbstbewusstsein, find ich, und auch etwas von Ehrlichkeit."

Der Witz daran war, dass Kyo sich doch genau so zwang, ein Müsli zu essen, weil ansonsten war sein Frühstück besonders viel schwarzer Kaffee und Kippe, aber er wollte nicht, dass man ihm gleich direkt anmerkte, dass was mit ihm nicht stimmte und so zwangen sie sich wohl beide und taten möglichst normal und funktionierend. Auch wenn Kyo halt wirklich nicht viel vom Müsli tatsächlich aß, hauptsächlich redete er viel, denn das lenkte vom Fakt ab, dass er nicht wirklich was runterbekam.
Sadako lachte leise und dreckig, fühlte sich aber trotzdem schon auch etwas geehrt. „Heh. Bei dir regt sich sogar mein Herzpenis etwas, wie schaffst du das“, sagte sie, schaute ihn aber tatsächlich nich an dabei sondern in die Schokomilch. Eine Person, die besser mit Gefühlen umgehen konnte, hätte ihre Emotion wohl als „verlegen“ beschrieben.
„Normalerweise treib ist es ziemlich würdelos, stimmt. Obwohl, stimmt nicht, weil war dann schon besonders irgendwie. Ja, aber auf die gute Art. Hmmmm.“ Sie schwieg einen Moment. „Ja vielleicht brauch ich irgendwann nochmal Körperkontakt und dann komm ich einfach kleben, kann das auch ohne eklig zu sein. Wenn Decarin das sieht fällt ihr halt direkt der Jesus vom Kreuz, musst du wissen, ob du das willst.“

Kyohei feixte ungeplant. „Du, ich… Ja. Ja klar. Kann nichts versprechen, aber bisher hat noch keiner mich gefragt wegen seiner Social Media Präsenz, das bestätigt ihn doch noch.“

Emilia freute sich sehr, das alles zu hören. Nicht dass es sie super überraschte, aber es war auch für sie Bestätigung und sie freute sich auch für ihren Bruder, denn entgegen dessen Erwartungen und Einstellungen hatte auch der Gutes verdient und Madlaina war gut. Beim Letzten musste sie aber etwas fies kichern, bevor sie so neutral wie möglich in ihren Kaffee schaute. „Na ja, du. Er hat vor nichtmal zwei Wochen hart viel Blut verloren. Er ist zwar an sich wieder fit, aber ich glaub, da wär nicht viel Unanständiges gewesen selbst wenn du dich direkt auf seinen Schoß gesetzt hättest.“ Sie sprach etwas leise dabei, so viel zum Thema Geheimnisse wahren… aber auf der anderen Seite war das mit dem Blut kein Geheimnis und den Rest konnte man sich denken. Und na ja, so Dinge gingen auch ohne Penis, das wusste sie selbst ja nur zu gut, aber sie fand es trotzdem witzig.

Da war Caiven auch direkt wieder etwas verlegen. Aber er war auch stolz auf sich, dass er jetzt wirklich mit ihr redete über Zeug und nicht direkt wieder ein emotionales Drama wurde. Irgendwie färbte ihre Attitüde halt schon etwas ab gerade. Fast hätte er gefragt, wie sie denn "würdelos" definierte, aber er wollte den Moment auch nicht ruinieren. Dass sie es okay genug fand, also dass sie IHN okay genug fand, um vielleicht noch mal bei ihm aufzutauchen, das war auch für ihn schmeichelnd. Da konnte er sich für schon zusammenreissen sonst. "Du uff. Hab dir doch gesagt, dass ich an meinem unabhängigen Selbstwert arbeiten will und gerade Decarin … eigentlich war ich ja der, der zuerst aktiv scheisse war zu ihr, also huff, soll sie von mir denken, was sie will? Vielleicht wärs sogar gut, dann müsste sie nicht glauben, ich will ihr irgendwo tatsächlich Konkurrenz machen." Jetzt musste er nicht an Decarin denken, sondern an Siku und huff. Er fühlte sich nicht schlecht gerade, tatsächlich. Aber er dachte dran und sah in sich selbst eine grässliche Person.

"Darf ihn", sagte Yoko und verabschiedete sich doch wenigstens etwas korrekter von ihm, als sie es vor anderen hier gemacht hätte, ehe sie nachschauen ging, ob Sean ne Pause vergönnt war. Dauerte schon noch ein paar Minuten, aber dann kam Sean tatsächlich an mit einer einstudiert neutralen Miene. Er wusste selbst nicht, wie er fühlen sollte drüber, Kyohei direkt hier während seiner Arbeitszeit zu sehen. Er wusste schliesslich auch noch nicht, um was es gehen würde. Nein, worum, das konnte er erahnen. Aber nicht die Richtung und die Konklusion.
"Hey", sagte er darum erst mal nur mit knappem Nicken und liess lieber Kyohei reden und machen.

"Ach was, jetzt lässt du es klingen, als wäre er ohne den Arbeitsunfall direkt über mich hergefallen", sagte Madlaina, aber sie meinte es nicht sehr ernst und winkte auch ab.
"Ja, da seh ich Antero Galaanen, der von seiner Schwester überlistet wurde, um die schöne Frau am Empfang endlich wohin einzuladen", feixte Verena.

„Kay, in dem Fall kriegst du nachher Küsschen von mir im Klassenzimmer“, sagte Sadako und irgendwie. Irgendwie freute sie sich auch etwas auf das eventuelle Chaos, das war doch schön. Sie lächelte zufrieden und schob sich endlich den Mochi in den Mund.

Kyohei wollte stark, selbstbewusst und zielgerichtet sagen, was er sich überlegt hatte. Aber er sah Seans neutrals Mine und alles fiel in sich zusammen, er musste Blick ausweichen und direkt anfangen, seinen Jackenärmel etwas zu kneten. „やあショーン、良い一日を過ごせたといいのですが...“, stammelte er, dann fiel ihm der eigene Fehler aber auf und er räusperte sich. „Hey“, sagte er, minimal gefasster, er hatte einmal tief durchatmen müssen. „Ich, es… Ich wollt mich entschuldigen, wegen Samstag. Und Sonntag und generell, also, es lag nicht an dir, im Gegenteil, du warst super cool und lieb und ah, ich hab Scheiße gebaut dann am Samstag und ich weiß nicht genau was weil honestly ich hab etwas Filmriss und ich wollt mich bei dir melden, aber ich habs dumm aufgeschoben weil aaaah ja lieber in Person als schreiben, aber das ist halt auch nur ne ewige Ausrede und egal, es tut mir Leid wie es da am Ende gelaufen ist, aber vielleicht, vielleicht könnten wir trotzdem, ich weiß nicht, mal besseren Abend oder Nachmittag haben, vielleicht testen wir dann nichtalkoholische Getränke oder was auch immer haha also nur wenn du möchtest, ich“, ratterte er dann runter und wurde immer gestresster und brach dann abrupt ab. „Wie geht‘s dir?“ Er versuchte, möglichst überzeugend zu lächeln, als er ihn dann endlich anschaute.

„Ja, normalerweise ist das richtig das anstandslose Tier“, gluckste Emilia. „Aber schön, das freut mich für euch beide sehr, ja“, sagte sie, dann stützte sie sich etwas auf dem Tisch auf. „Und? Schon nächstes Date ausgemacht oder lieber doch nicht erstmal?“

Caiven wollte nicht rot werden, aber dass das jetzt so beschlossene Sache war und er davon wusste, da konnte er sich doch gar nicht drauf vorbereiten ironischerweise. "Schon krass. Gutes krass. Wow", sagte er und tat ein wenig so, als würde er auch das Mochi meinen.

Die paar Worte Nerd, die Sean kannte, halfen ihm nicht viel und beim Japanisch immer noch mehr als beim ganzen Rest dann. "Wow. Ich glaube, du hast gerade die Schallmauer durchbrochen", sagte er und wusste nicht, wie auf die Frage am Ende überhaupt eingehen. Nicht nach all dem, das musste er erst in Einzelteile zerlegen und analysieren, ehe er sagen konnte, wie das sich jetzt auf seinen eigenen Zustand auswirkte? "Setz dich vielleicht erst mal? Du siehst etwas bleich aus", war das nächste, was er sagte und er legte eine Hand an Kyoheis Schulter, um ihn zum nächstbesten guten Ort hinzuführen für Sitzgelegenheit. N Fenstersims oder sonst was.

Madlaina spielte verlegen, aber so ein ganz wenig fühlte sie sich eben trotzdem wie Schulmädchen vor den neugierigen Freundinnen. "Am Samstag treffen wir uns noch einmal und machen einen kleinen Ausflug", antwortete sie und erzählte auch dazu knapp ein wenig. Wohin überhaupt und wie sie schon eine Vorstellung davon hatte, was sie dann anziehen würde je nach Wetterlage.
Verena nickte nun doch etwas anerkennend. War jetzt vielleicht nicht ihre Art von Dating. Aber wenn es für Madlaina so passte, dann freute sie das natürlich.

Sadako wartete etwas noch, bis er aufgegessen hatte, dann kam sie nochmal zu ihm stellte sich neben ihn. Sie schaute für die Uhrzeit kurz auf ihr Handy, dann hob sie mit dem Zeigefinger sein Kinn etwas an und drehte sein Gesicht zu ihr, um ihn nochmal zu küssen. „Ich hol dich in zehn Minuten im Hausflur ab.“

Kyohei lachte vor Stress nochmal, er fand den Ausdruck mit der Schallmauer schon wieder viel zu niedlich. Das machte ihn fertig. Er machte sich selbst fertig und Sean machte ihn auch fertig, aber halt anders und es war auch nichSeans Schuld. „Nee, nee, geht schon, geht schon. Wirklich. Ich bin nur aufgeregt. Und ich bin mir auch selbst wirklich peinlich…“ Er griff fahrig, aber vorsichtig nach Seans Hand auf seiner Schulter. Atmete nochmal durch. „Ich hatte wirklich viel Spaß auf der Party mit dir. Du musst mir jetzt auch nicht aus Mitleid noch… noch ne Chance geben oder so…“

„Uuuuuuh“, machte Emilia und kicherte wie so ein Schulmädchen, sie fand das sehr aufregend. Eigentlich war ihr sowas egal. Aber na ja, in dem Fall war es schon etwas anders, ging immerhin auch um Familie. „Wisst ihr schon, wohin es geht?“

Caiven war direkt wieder etwas bamboozlet, denn Sadako hatte deutlich gesagt, dass sie nicht so war mit dem Gefühlszeug. Aber das war gerade voll zart und ja, schön gewesen. Woah. Wie sollte er heute nicht ständig zu ihr rüberschielen?
"Klar. Werd versuchen, dort zu sein. Bis gleich", versprach er.

"Das sind jetzt ein bisschen mixed Messages von dir", stellte Sean fest, aber auch mehr, weil er die ganzen Aussagen von Kyohei noch nicht gänzlich verdaut hatte und so direkt von der Arbeit auch das noch im Kopf rumschweben hatte. "Ich muss da kurz drüber nachdenken."
Die Stimmung war schon komisch gewesen am Sonntag, Kyohei hatte nicht so gewirkt, als wärs ihm gut ergangen. Aber so wirkte er auch jetzt nicht, und jetzt war seine Aussage insgesamt, dass er noch einmal was mit ihm machen wollte. Aber er sagte auch, dass er sich nicht mehr erinnerte an das letzte Mal, oder er behauptete das zumindest. Sean wollte eigentlich nicht, dass Kyohei dann wieder oder überhaupt Stress hatte, zumindest nicht seinetwegen. Aber das hatte er jetzt sowieso und Sean selbst hätte eigentlich nichts gegen noch mal was unternehmen gehabt.
"Hm, okay. Dir muss nichts peinlich sein, ich hatte auch Spass auf der Party. Wir können gern noch einmal etwas unternehmen, aber du musst mir dann im Voraus sagen, was das für eine Art von Ausflug ist und was du dir genau davon erhoffst. Short Term und Long Term."

"Wir gehen in den Botanischen Garten und dann je nachdem noch ins Theater", antwortete Madlaina sehr zufrieden.
Verena schaute zu Emilia rüber und musste sanft lächeln, weil das gerade viel zu das niedliche Geräusch gewesen war und so für nen ganz kurzen Moment konnte sie sich vorst4, nicht in ner City zu wohnen, sondern irgendwo in einem kleinen Häuschen mit Garten am Waldrand zwischen Feldern, mit Emilia.
"Na dann hoff ich doch, dass dein zweites Date auch so voll und ganz charmant wird wie das erste wohl", sagte sie und eigentlich wollte sie es nicht aussprechen, aber Madlaina sollte trotzdem wissen, dass sie für sie da waren, falls es Stress gab. "Und anstrengendes Gehabe von bestimmten Exes gabs noch nicht, das wir zwei dann unterbinden können?", fragte sie darum.
Madlaina machte so ein wenig ein Gesicht, als ob sie jetzt gleich recht hässlich Niesen müsste. "Ach, nein tatsächlich nicht, seit er gestern überhaupt nicht verstanden hat, dass ich schon was vorhaben kann am Abend. Aber der kommt sowieso immer extrem früh oder extrem spät zur Arbeit an und heute ist's wohl der zweite Fall, also werden wir noch sehen." Sie machte eine verwerfende Handbewegung. "Mich soll's nicht stören und erst recht nicht mir von meinem guten Erlebnis was abkratzen. Das hat man halt davon, wenn man mit einem Babyboy aus der Hirniabteilung oben ausgeht, kann ich euch nicht empfehlen."

„Bis gleich“, sagte auch Sadako noch und verschwand dann wohl erneut für die nächsten zehn Minuten. Tatsächlich ging sie aber auch noch Lu knapp ein Küsschen geben, wo auch immer der steckte.

„Sorry…“, sagte Kyohei sehr schuldbewusst und ließ mit Blick auf den Boden die Schultern etwas hängen. Er würde auch gern klare Aussagen machen, aber was das anging musste er wohl noch üben. Er musste generell noch üben, so mit… allem.
Schließlich nickte er und schaute mit zaghaftem Lächeln wieder auf. „Ja? Ja. Ja, genau absprechen, das wär wohl… schlau. Ähm… Ich meine, ich weiß nicht, ob es Shortterm oder Longterm ist, das ist ja nun nicht nur von mir abhängig, aber ich meine ich find es schön, Zeit mit dir zu verbringen und der Ausflug, also bei mir in der Nähe ist ein japanisches Café, die haben alles, also eben nicht nur Kaffee, sondern auch Bubble Tea und gute Snacks, ich hab das sehr gern, vielleicht hast du es auch gern…“ Er fummelte wieder an seinem Jackenärmel herum.

Hätte Emilia Verenas Gedanken gehört, wär sie vermutlich noch etwas gayer geworden für einen Moment, aber leider tat sie das nicht. „Uuuuugh, den Ex gibt es ja auch noch“, stellte sie dann etwas leidend fest. „Mein Beileid, wirklich. Gut, hatte ich eh nicht vor, mir bald einen Hirniboy aus der Abteilung oben zu holen.“ Sie verzog knapp das Gesicht, weil sie dachte drüber nach, wer überhaupt da so in Frage käme, und die Auswahl war nicht gut. „Ich hoff einfach, der geht dich dann nicht hart belästigen, wenn er es herausfindet. Und Antero auch nicht.“

Es war nicht ganz die Antwort, die Sean gerne klar gehabt hätte. Aber er wollte Kyohei auch nicht noch mehr überfordern jetzt. Erst recht, da er nicht verstand, wieso und woher das jetzt kam alles. Er hatte eine Theorie gehabt, aber wärs die gewesen, wäre Kyohei nicht jetzt extra hergekommen.
"Okay, dann gehen wir dahin", sagte er und erinnerte sich daran, dass sichtbar Lächeln angebracht war, auch wenn ihn das alles immer noch hart zum Nachdenken brachte. Social Cues waren schliesslich schon wichtig und die Einladung selbst klang schon gut!
"Ich bin Ende Woche flexibler und hab dann auch mal frei. Wann passt es dir?"

"Von den Exen hier in der Firma ist er schon der schwierigste", gestand Madlaina und ihr war eigentlich schon klar, dass das zu Teilen auch weniger an Alter und Abteilung lag, sondern dass der most recent war und im Gegensatz zu den anderen der eine, bei dem sie einseitig Schluss gemacht hatte, zweimal. "Aber was will er schon machen, ausser mich traurig und Antero vielleicht böse anschauen. Wenn er sich nicht zusammenreisst, erinnere ich ihn daran, dass ich seinen Sponsoren noch ein ganzes Stück näher stehe als er."
"Ja und wie gesagt, wir holen sonst noch Cal und die anderen und schauen ihn noch böser an", kündigte Verena an und liess ihre Fingerspitzen metallisch anlaufen, um sie extra verheissungsvoll gegeneinander zu klicken.

Es half Kyoheis Nervenkostüm auf jeden Fall, dass Sean dann auch knapp lächelte. „Ich… hab Sonntag frei glaub ich? Freitag und Samstag bin ich im Frühdienst aber also würde es auch da passen.“

„Stimmt, stimmt. Vielleicht wünscht er sich dann, nicht super unnötig zu Cal gewesen zu sein oder so und auf community zu scheißen“, überlegte Emilia. „Und wenn er vor Cal keinen Schiss hat. Dann doch definitiv vor uns. Ich meine, er kann was mit Aggregatzuständen nicht wahr? Mein Bruder und ich machen Feuer, da hilft dem das wenig.“ Sie wollte niemanden anzünden, aber so etwas Augenbrauen ankokeln stellte sie sich lustig vor.

"Dann Freitag am Nachmittag", entschied Sean. War auch gut, wenn er nicht zu lange noch herauszögerte und wenn Kyohei vorher Dienst hatte, war er bestimmt etwas abgelenkt und dann vor allem ausgepoweret und dann war man auch eh immer weniger nervös. Er hielt Kyohei die Hand hin, um das zu besiegeln.

Madlaina hatte gesagt, sie würde sich nichts verderben lassen und davon war sie auch weiterhin überzeugt. Dennoch wurde ihre Mimik sofort sehr trocken. "Auf was für ne Community hat der gosta geschissen?"
"Er hat diesen Problemteen vom ersten grossen Ausbildungsjahrgang mit an ein Treffen genommen und sich dann nicht bei Cal dafür entschuldigt, sondern noch komische Karten geschrieben", erklärte Verena.
Madlaina überlegte, welchen Teen sie meinte und wie das irgendwie überhaupt was mit dem Rest zu tun hatte und kam nicht drauf.