Ars Vitae - Woche 4.3

"Musst jetzt nicht meinen, dass ich das voll krass kann. Aber na ja. Ich kann dir schon vielleicht so was kleines zeigen dann? Dafür musst du nichts machen", antwortete Ivan.

"Stell es dir vor wie eine dünne Strasse, und es gibt andere Leute auf der Strasse und Regeln, wie mit diesen Leuten umzugehen ist. Wenn du die Regeln nicht befolgst und dich aufführst wie ein Troll, dann kannst du dich vielleicht eine Weile auf der Strasse festklammern, aber irgendwann wirst du hinunterfallen. Auf der Seite der Strasse sind viele Warnschilder und wenn du die ignorierst und sogar willentlich von der Strasse abkommst, dann landest du im Sumpf und niemand wird dich noch retten können. Du bist jetzt für immer im Sumpf und dein Körper wird grässlich zerfressen bis nichts übrig ist, aber dein Körper ist eigentlich deine Seele." Decarin fand, dass eine gute Umschreibung war, die Siku sicher auch verstand.

"Mittag, Amelie", korrigierte Steven aus Prinzip.
"Hat Reeve dich hergeschickt?", fragte William und blieb mal bei der Bar stehen, weil in den Arbeitsbereich gehörte er ja wahrscheinlich nicht.
"Ich arbeite hier", erklärte Steven und deutete mit dem Daumen eben hinter die Bar.
"Du siehst nicht aus, als würdest du grad arbeiten", gab William zu bedenken, was Steven doch kurz aufschauen liess.
"Ja, weil ich heute auch nicht hier arbeite."
Das war etwas zu hoch für William und vielleicht fiel es Steven auf oder er hatte gerade einen Anflug von Nettigkeit, denn er erklärte: "Später ist noch ein Treffen, aber im Multi steigt ne grosse Firmenfeier mit viel Alkohol, da können wir nicht sein heute. Also klär ich hier ein paar Sachen ab. Also eigentlich auch Arbeit, nur etwas unkonventionell."

"Ja, ja, hast ja auch nicht gesagt, dass du selbst da zum Training gehst", sagte Varis und schnippte Ivan einmal gegen die Brust. "Ich bin aber trotzdem gespannt, hehe."

Siku schaute erneut Decarin etwas an und verarbeitete das, aber wirklich wohl fühlte er sich nicht. "Das... klingt stressig, da würde ich lieber ne andere Straße lang gehen. Also, was heißt das, ich bin auf ner anderen Straße."

Amelie feixte nur, weil als ob sie das nicht selbst wüsste. "Ah sad, ich hätt so ein Treffen gern mal gewitnessed", meinte sie. "Wie lange seid ihr hier, bis spät noch wenn normaler Betrieb ist?", fragte sie dann. "Mayo oder Ketchup, William?"

Ivan dachte an Camping mit Varis und allgemein an Varis, wie er bisher aufgetreten war ihm Gegenüber. Die Geste gerade war so klein, aber sie löste viel in ihm aus. "Ich hm … wir haben noch etwas Zeit, ich kann dir sonst auch jetzt schon ne Kostprobe geben!", sagte er auf einmal sehr eilig und erhob sich.

"Was? Nein, es ist sehr schön!", widersprach Decarin und lehnte sich vor, damit er ihr nicht auf einmal noch ausweichen konnte. "Solange du auf der Strasse bist, kannst du wunderschöne Erfahrungen eingehen mit den anderen Leuten, du kannst ihnen helfen und sie helfen dir und gemeinsam wirken die Dämonen im Sumpf unten dann auch gar nicht mehr so gefährlich! Und am Ende der Strasse wartet ja dann glückliche Erlösung auf dich und all deine Lieben."

"Hm. Ja schon eher spät, ob in im Raum dann. Einige zumindest haben doch echte Jobs, die sie nicht dafür liegen lassen können", erklärte Steven.
"Öh", machte William erst mal nur. "Kann ich mischen?"

"Oh ja, da kann ich gar nicht nein sagen, es ist mir physisch unmöglich!" Varis grinste und stand auch auf. "Aber in der Küche ist nicht so viel Platz, ich glaub bei mir im Zimmer ist besser..." Er überlegte, ob das überhaupt vorzeigbar war. Aber eigentlich schon, also ging er dahin, sammelte kurz Wäsche vom Boden auf und warf sie im Bad in den Wäschepuff. Klassisches Wohnzimmer hatten sie leider nicht, aber die Zimmer an sich waren recht groß. Es war nicht super ordentlich bei Varis, aber es war auf jeden Fall noch vertretbar. Vor allem war halt gut erkennbar, dass er erst seit zwei Wochen hier war, es standen halt noch einige Kisten herum, aber die meisten davon hatte er auf seinem analogen Klavier gestapelt. Auf seinem Bett auf der Tagesdecke lag Draug als lange Katzenwurst und musterte das Geschehen sehr kritisch.

"Ja, aber das kann ich auf meiner Straße auch, ohne dass meine Seele gefressen wird. Nur der Körper, weil das passiert wenn man im Ozean Scheiße ist oder einfach Pech hat", sagte Siku und zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, wie er sich Erlösung vorstellen sollte, aber er wollte nicht nachfragen. Das war ihm jetzt schon zu viel.

"DaS sInD dAnN fÜnFzIg RaPpEn ExTrA", feixte Amelie und ging mal hinter die Bar, William und sich was zu trinken machen. "Wer gehört denn da alles dazu? Williams Onkel und seine Freunde und sonst noch wen, den ich kenne?", wollte sie wissen, von William wie auch Steven.

Ivan trank erst mal noch aus und wartete darauf, dass sich seine Ohren nicht mehr so warm anfühlten. Eigentlich machten sie hier gar nichts, es ging nur um Selbstverteidigung, ganz kollegial, ja. Varis war einfach ein sehr herzlicher Kollege, ja.
Er schaute sich dann doch sehr interessiert im Zimmer um. "Kommt hm … kommt gut, ja." Bei ihnen sah es tatsächlich nicht suuuper anders aus, sie waren schliesslich auch erst frisch hergezogen. "Du spielst Klavier? Das ist super cool."

Decarin hatte nun das Gefühl, dass er das mit der Strasse etwas zu wortwörtlich nahm. Sie seufzte schwer und lehnte sich an ihn, weil sie brauchte positive Bestätigung und Körperkontakt! "Das macht mich traurig. So schlimm traurig, Siku. Du magst es jetzt gefühlt einfacher haben in deinem Leben, aber zu welchem Preis? Vielleicht ist es das so mit den Wellen, sie sterben und dann ist da nichts mehr, nur noch Meerschaum. Aber ich werde dennoch für deine Seele beten, egal wie sehr es mich selbst in einen Sturm drängt, denn das bist du mir Wert."

William ächzte leise. "Oh ja? Ja, das wusst ich nicht, sorry. Dann reicht Mayo, ich hab grad nicht so viel Geld übrig."
Das brachte auch Steven zum Feixen, aber er reagierte dann lieber sehr nützlich auf Amelies Frage: "Weiss nicht, wen du alles kennst, Mini-Lunoire."
"Gibts Leute da dabei, die nicht als Freunde von Reeve zählen?", fragte William, aber er fragte es leise und auch an Steven gewandt, weil er hatte keine Ahnung.

"Ja Mann, ich hatte zu wenig zu tun als Kind und wir haben zu Hause im Salon nen Flügel, Musik ist irgendwie sehr drin in der Familie, da hab ich mir das beigebracht und nie aufgehört. Ist schön, wenn man den Kopf frei kriegen muss oder Leute beeindrucken möchte", lachte Varis und stellte sich dann gerade hin. "So was muss ich machen? Mich hinsetzen? Stehen bleiben. Wie willst du die Arme?" Er wedelte etwas mit denen herum, er stand aber auch irgendwie näher an Ivan, als nötig gewesen wäre.

Siku legte einen Arm um sie. "Nee, Wellen brechen und gehen in den Kreislauf zurück und genau so sehen wir das auch. Ich meine, vielleicht ist es so wie ihr glaubt und ja, wir werden dann alle gefressen. Aber vielleicht ist auch so wie wir glauben und du hast dich dein Leben lang umsonst gestresst. Oder es ist komplett anders." Er legte seinen Kopf ein wenig auf ihrem ab. "Aber, hm. Danke? Ich weiß nicht, was mit vergleichbares einfallen würde, aber ich würde das auch für dich machen."

"Das war ein Witz, Willyboy", feixte Amelie und überlegte dann. "Ich kenn die Phönixlady und ihre Freundin und ich kenne, äh. Livia!"

"Musst mich dann auch beeindrucken, wenn du fertig ausgepackt hast", sagte Ivan und lachte etwas, dann kam es ihm retroaktiv zu gay vor und er hatte wieder warme Ohren und keinen schlauen Einfall, das zu überspielen. Also zeigte er Varis lieber direkt ein-zwei einfache Übungen.

Decarin vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter und drückte seine Hand. "Ich stress mich doch gar nicht. Mich stresst nur, das andere es nicht verstehen und dann arme, unschuldige Leute ins Verderben ziehen wollen. Vielleicht ist es bei euch wirklich anders, ihr seid weder Menschen noch Dämonen. Aber ich und meine Freundinnen sind das ja nicht."

Jetzt feixte auch William, aber über sich selbst hauptsächlich. Und diesen Spitznamen.
"Sind nicht alles Freunde, aber würd zumindest nicht sagen, dass Reeves Feinde da sein werden", sagte Steven und drehte sich mal richtig zu ihnen um. "Liv wird definitiv hier sein, die anderen wahrscheinlich schon auch. Iron wird ihren Muttis helfen müssen, vielleicht schickt sie aber Jumper rüber. Dorian wird eh auch da sein, Reeve wollte den noch persönlich besuchen gehen vor dem Treffen. Josua ist im besten Fall nicht da. Ruffy hat eigentlich keine Ausrede, aber man weiss echt nie mit ihr und den anderen jungen Leuten." Er überlegte einen Moment. "Xin hat mal letzthin paar Fragen gehabt dazu? Vielleicht kommt sie es sich anschauen."

"Oh, das Klavier ist ausgepackt und Noten kann ich eh nicht gut lesen, es ist alles in... meinen Fingern", sagte Varis und hielt die Ivan vors Gesicht und ließ den dann aber Übungen machen, er bot natürlich an, dass er ihm auch was an ihm zeigen konnte, solange er ihn nicht hart außer Gefecht setzte.

"Ah, sind Hikari und Sasaphin auch christlich?", fragte Siku, vielleicht hatte er noch nicht verstanden, dass es auch mehr als genug nicht weiße Christen gab.

Amelie lachte dreckig. "Josua hat mir mal einen schmutzigen Witz erzählt und dann hat mein Vater ihn super enttäuscht angeschaut", gluckste sie. "Und whoah, mit Xin würdet ihr echt dazu gewinnen. Ich weiß nicht ob so insgesamt, aber optisch auf jeden Fall."

Ivan lachte wieder leicht, denn das hätte er sicher nicht hingekriegt, Varis war riesig und er hatte echt keine krassen Arme! Aber so ein wenig was ohne dass jemand dabei aufm Rücken landen musste, das ging schon.

"Oh nein. Sie sind irgendetwas anderes, wenn überhaupt. Aber sie sind trotzdem Menschen mit menschlichen Seelen, sie folgen dem Weg ohne es zu wissen und Jesus hat sich auch für sie geopfert", antwortete Decarin.

Steven schmunzelte ganz leicht da dazu. "Xin ist sehr effizient wenn sie will, denke ich."
"Josua hat mal einer rothaarigen Stripperin Geld in die Unterwäsche gesteckt und ich musste es witnessen", kommentierte William mit minimal Leid.

Irgendwann schrieb dann aber wohl auch Finnya mal, dass sie jetzt dann zu Hause waren und sie gern den Schlüssel holen konnten. Varis war etwas warm, aber halt immer noch auf die gute Art, und er bekam sein happy Grinsen nicht aus dem Gesicht raus, auch wenn er meinte, dass er noch mal schnell Haare kämmen musste ehe sie los machten, weil ansonsten hatte er nachher unkämmbares Vogelnest.

Siku hob die Augenbrauen, aber er sagte nichts mehr dazu. Da sie auf einem Hang im Gras saßen, ließ er sich dann nach hinten fallen und schaute etwas ins Geäst. "Hm. Ja, ich sehe. Ich meine, ich kann und muss respektieren, dass das für dich so ist? Aber du musst auch akzeptieren, dass das für mich nicht so ist."

"Ooooooh, das glaub ich", sagte Amelie, lachte dann aber und wollte fragen, was er bei einer Stripperin gemacht hatte, aber dann fiel ihr ein, dass er ja tatsächlich schon volljährig war. ALso sagte sie nichts mehr und ging mal Pommes in die Fritteuse schmeißen.

Ivan kam da in den Sinn, dass auch seine Haare noch etwas feucht waren und er ging da sehr effektiv noch mal ungezielt mit den Fingern durch. Dann konnten sie wohl los (er musste noch kurz den Katzen tschüss sagen).
Caiven war mit Finnya mit, Sadako und Julien kamen wegen Portal aber wahrscheinlich sogar noch vor ihnen an und standen dann so ein wenig draussen herum und weil Julien nicht so Ahnung von Sadako hatte, aber auch nicht einfach nichts sagen konnte, fragte er sie verschiedene Sachen, so ob sie und Luka eigentlich gut auskamen, wie lange sie schon hier war und wie lange überhaupt in der Schweiz, was sie sonst so machte etc etc.

Decarin blieb sitzen, aber sehr nahe bei ihm und liess ihre Finger etwas über seinen Bauch kreisen. "Ja. Ja, ich weiss schon. Du bist sehr anders als die anderen in der Klasse, aber das habe ich wirklich nicht nur so gesagt, weil du zu den Wellen gehörst", sagte sie und überlegte. So eine komische Situation. Aber wenn sie da jetzt durchmusste, um die true Romance freizuschalten, dann musste wohl. "Wir können ja einander erzählen, was wir wie in Alltagssituationen tun und denken würden, gemeinsam, und schauen, wo es überhaupt hm ein Anpassen benötigt mit Toleranz und allem?"

William sass auch so herum, Steven kriegte dann aber noch einen Anruf und ging nach kurzem Wortaustausch tatsächlich hoch ins Konferenzzimmer, um da weiter zu reden.
"Amelie, sag mal", begann William dann und überlegte noch mal erst. "... also du und deine diasapinen Kollegen, geht ihr heute Abend dann wieder was anstellen so wie letzte Woche?" Er hatte sich Mühe gegeben, Varas Rede von der letzten Woche gut und respektvoll om Kopf zu behalten, aber mann, das waren so viele Worte in so kurzer Zeit gewesen und halt nur mündlich.

Sadako fand das weird, aber nichtmal sie konnte Scheiße zu Julien sein, also antwortete sie so normal es ging da drauf, aber halt trotzdem noch super flapsig, weil es war Sadako.
"Heyo", grüßte Finnya sie, als sie mit Caiven dann ankam. "Ich würd einfach großen Pott Nudeln aufsetzen und schauen was wir so da haben, um ne Sauce draus zu machen?", schlug sie vor, Sadako gab ihr da nur einen Daumen nach oben, sagen tat sie aber nichts. Während Finnya aufschloss, schaute Sadako dann etwas zu Caiven, wusste aber nicht so, was sie machen oder sagen sollte, ganz weird. War einfacher gewesen vor der Klasse nen Mittelfinger zu geben als hier jetzt irgendwie zu wissen was angemessen wäre. Sie fand sich selbst sehr albern.

"Nicht ganz, es gibt noch Likuijan", feixte Siku, aber er meinte es nicht ganz ernst, weil es war fucking Likuijan und der hatte halt immer noch einen sehr anderen Hintergrund als Siku. Er verschränkte die HÄnde hinter dem Kopf und schaute zu Decarin. "Okay? Klingt nach einem guten Vorschlag? Weiß nicht, ob mir da jetzt spontan ein Beispiel einfällt, vielleicht fängst du an?"

"Äh, keine Ahnung. Wir machen so Shit meist relativ spontan, das planen wir nicht Tage vorher", meinte Amelie. "Vielleicht schreibt mir dann auch einer dass ich dringend zu ihm kommen soll weil da was spannendes ist, das weiß ich ja jetzt noch nicht. Willst du wieder mitkommen oder was?"

"Heyo! Ja, Pasta ist immer gut!", sagte Julien grinsend.
Caiven gings ähnlich, aber dann entschloss er sich, einfach etwas Initiative zu zeigen. Er stellte sich zu ihr und gab ihr nen schwachen Fistbump gegen die Schulter. "Hey. Cool dich zu sehen. Wir sehen uns jeden Tag, aber trotzdem."

Decarin schaute Richtung Fluss und dachte nach. War in der Tat nicht so einfach und spontan. "Ich würde sehr gerne ab und zu deine Hand halten und dich anderen direkt als mein Freund vorstellen können. Und dann, wenn jemand etwas eifersüchtig wird, weil du so ein Hübscher und stattlich bist, dann kannst du aus Prinzip einen Arm um mich legen und mir diesen einen Kuss geben, du weisst welcher."

"Jaa? Vielleicht, keine Ahnung. Je nachdem halt. War schon hm, ja witzig letztes Mal", antwortete William.

"Hah", machte Sadako, aber sie meinte es ehrlich. Sie wollte auch irgendwas Cooles mit der Hand machen, aber sie hatte spontan vergessen, wie man Hände benutzte. Vielleicht musste sie einsehen, dass sie weder mit Worten noch Gesten gut war, was traurig war, denn Caiven hatte Gutes verdient. "Schon, ja. Cool", meinte sie auch.
Oben meinte Finnya, sie könnten sich hinsetzen ins Wohnzimmer, das war nicht groß, aber sie passten alle rein, und wenn irgendeiner an den Gitarren von ihrem Bruder Schabernack treiben würde, würde der sie persönlich zu Brei verarbeiten. Sadako lachte erst und nahm das als Herausforderung, aber dann sah sie ein Photo von Vilis und sah es doch nicht als Herausforderung. Stattdessen fläzte sie sich auf die Couch, während Finnya in die Küche ging.
Tatsächlich klingelte dann bald wohl auch Varis mal, um sich den Schlüssel abzuholen, und wechselte vermutlich noch ein paar Worte auf Lettisch mit Finnya.

Siku lachte, aber nicht als Auslachen, er fand das irgendwie süß und er fühlte sich auch geschmeichelt. "Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn mich Leute berühren, die ich mag", sagte er und setzte sich mal wieder auf, zog Decarin wieder etwas zu sich, legte aus Prinzip einen Arm um sie und gab ihr diesen einen Kuss.

"Yoah klar, kann die Jungs ja nachher fragen, die haben safe nichts dagegen, wenn du mitkommst", meinte Amelie, ging dann aber auch nochmal in die Küche, um die Pommes rauszuholen.

Caiven verstand das, war bei seinem Bruder ja ähnlich, nur dass der definitiv keinen zu Brei verarbeitet hätte. Er sah das Foto auch, vielleicht hatte er auch aktiv mitgekriegt schon, wer Finnyas Bruder war oder sie hatten da drüber geredet. "Hast du eigentlich das Video gesehen von Finnyas Bruder? Das aufm Jahrmarkt und dem Riesenrad?", fragte er Sadako, als er sich zu ihr setzte.
Julien sah es als selbstverständlich an, Finnya in der Küche zu helfen oder wenigstens Gesellschaft zu leisten. Er war ja nicht Italiener, but still. Er grüsste auch Varis sehr freundlich, denn der musste nicht wissen, dass Julien wusste, wie blöd der andere Varis ihn fand.
Ivan sagte allen so schlaff Hallo und fragte, was denn eigentlich ihr Projekt war. Aber mehr so aus höflich.

Decarin kicherte, denn das Gespräch war jetzt nicht so krass gewesen, aber das gerade, das fühlte sich sehr gut an. "Ich werde dich auch oft anrufen oder dir Nachrichten schreiben, nur dass du das schon weisst!"

"Cool, cool", sagte William dazu, auch wenn er jetzt gar keinen Plan hatte, was und ob was laufen würd.

"Nah", machte Sadako. "Also vielleicht schon. Manchmal bin ich zu dicht und dann erinner ich mich nicht." Sie lehnte sich an Caiven und schwang die Beine locker über seine Beine, weil manchmal musste man einfach Körperwärme aufsaugen, vor allem wenn man nicht wusste, dass man eigentlich ein Reptil war. "War irgendwer beim Sport Scheiße?" fragte sie dann. "Muss ich jemandem Kakao in den Ranzen schütten?"
Finnya erklärte dann natürlich gern, während Varis direkt und als erster von Ivy begrüßt wurde. "Aw", machte er. "Norweger sind so grazil im Vergleich zu Maine Coon. Wär die Ladycatversion davon in nem Cartoon", gluckste er.
Finnya lachte kurz. "Braucht ihr Hilfe beim Umbauen unten? Die Karre ist Vilis' zweites Baby, also passt gut auf."
"Ich hab schon überlegt, extra einen kleinen Pimmel in den Lack zu kratzen, damit Vilis das dann bei meinem Vater in Rechnung stellt", sagte Varis und wurde daraufhin von Finnya leicht mit einem Küchentuch geschlagen.

"Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber nimm es nicht persönlich, wenn ich nicht so oft von mir aus was mache. Ich vergesse zu oft, dass es Handys gibt und man irgendwie jederzeit erreichbar ist und manchmal nehm ich das auch gar nicht mit. Mir wurde schon erklärt, dass das super der Rentnermove ist, aber mein Technikverständnis ist halt offenbar wirklich auf Rentnerlevel. Mir wurde mal erklärt, wie man Emoji richtig und altersgerecht verwendet und ich mach jetzt aus Prinzip genau das Gegenteil", sagte Siku, der ja leider nicht wusste, dass sich Decarin das vermutlich gewohnt war, denn sie war die Schwester von Erriade :-D

Also verdrückten sie dann wohl mal die Pommes und tranken was und machten dann aber auch los und zur Uni.

Körperkontakt war nice. Sadakos Angebot aber, das war gleichzeitig super verwegen cool und auch niedlich. Caiven musste auflachen. "Danke fürs Angebot, aber ne, waren alle nice, zumindest alle, mit denen ich da direkt zu tun hatte. Sie haben ein paar Kiddies zu den Babyübungen gesteckt heute. Eis und so." Er strich ihr knapp über den Arm, aber dann kam ihm in den Sinn, dass sie so Zeug ja nicht machte, und er musste etwas feixen. "Sorry. Wie lief bei dir in äh, was macht ihr überhaupt genau? Immer mal was anderes mit sonst nem Ball?"
"Was ist denn sein erstes Baby?", fragte Julien.

Decarin schmunzelte, denn eigentlich war das ja niedlich. "Aach. Lieber nicht ständig am Handy als super süchtig danach! Was hm ... Was würdest du denn gerne so machen, gemeinsam mit deiner ... Freundin?" Sie kostete das Wort richtig aus, auch wenn er eigentlich gar noch nicht zu was fest zugesagt hatte. Decarin war gut darin, einige Dinge auszublenden.

Lannie hatte nen praktischen Treffpunkt mit Varis ausgemacht, irgendwo noch in der Nähe von nem Bioladen, dass sie sich was kaufen konnten für Mittag, richtig gesund und so! Von seiner ernst-schlechten Laune war nichts mehr bemerkbar, als Varis dann bei ihm ankam. "Hejhej", sagte er und gab Varis eine kurze, männliche Umarmung, weil sie waren ja Klassenkameraden.

"Ich glaub ich müsste auch zu den Babies. Hab keine Körperspannung ich würde auf dem Eis zusammenfalten wie so ein Waschlappen", gluckste sie und sie hatte gar nichts dagegen, dass er ihr über den Arm strich und schaute verwirrt und etwas enttäuscht ihn an, als er aufhörte. "Bälle. Junge Fußball ist echt voll nicht geil. Ich hab Magie genutzt und durfte dann ne Viertelstunde aussetzen, war nice."

"Hmmmmmm", überlegte Siku. "Erstmal kommst du am Freitag mit zum Fest. Muss dir da noch Einführung geben, eigentlich ist es simpel, außer dann beim Essen, das ist nicht simpel. Kannst generell auch so mal mit zum Essen zu uns kommen. Laila fragt schon immer, wann sie dich kennenlernen darf."

Varis zerfloss unter der Umarmung wie Schnee im Sonnenlicht. "Heeeey", sagte er etwas buttrig. "Äh, was hältst du davon, also wir holen uns was und wir können dann aufs Grundstück fahren und da essen, das ist bestimmt entspannt und schön am Wald und äh wie war Sport bei dir??"

Caiven war auch etwas verwirrt. "Hm ne, Fussball ist auch nicht so meins, da würd ich auch direkt Magie anwenden, wenn ich hätte."
Ivan half Varis natürlich so gut wie möglich mit dem Auto. Und er achtete extra gut drauf, dass er sicher keinen Kratzer erzeugte.

"So nüchtern und zielorientiert", sagte Decarin und eigentlich waren das gute Eigenschaften, aber etwas romantischer wäre schon schön gewesen, hach. Aber dann lächelte sie direkt wieder. "Oh ja, unbedingt! Ich will deine Schwester auch richtig gerne kennenlernen! Was ist denn so speziell am Essen? Hoffentlich sind es keine fermentierte Haifischflossen. Ich weiss nicht, ob ich die essen könnte."

"Das klingt schön", sagte Lannie mit leichtem Schmunzeln. Ihm fiel schon auf, dass Varis etwas flüssig war. "Sport war in Ordnung. Ich hab festgestellt, dass ich Valerijan nicht ab kann. Aber Sport selbst war in Ordnung. Bei dir?"

"Würd genau so jammern bei anderen Sportarten. Bin eher für so... langsame Bewegungen", Sadako bewegte die Arme etwas und zwar langsam, aber das war ihr dann zu anstrengend und sie legte die stattdessen etwas um Caiven. Sie hätte halt schon wieder schlafen können.

"So", meinte Varis, als sie dann fertig waren und er dabei war, den Fahrersitz etwas einzustellen, weil Vilis war halt immer noch etwas größer als er. "Gehen wir mal die anderen einsammeln und uns noch etwas zu essen holen. Obwohl ich auch fast vorschlagen würde, wir machen das to go, isst sich doch schöner auf nem Berg mit geilem Ausblick", schlug er dann vor.

"Ist da was verkehrt dran?", fragte Siku, der eigentlich nicht gern umständlicher war als sein musste. Dann feixte er aber. "Nah. Hai haben wir eh kaum und hier in der Schweiz darfst du auch gar nicht, dann eskaliert der Zoll. Speziell ist nicht das Essen selbst, sondern die ganze Etiquette davon und wer wo sitzen darf und so Shit und dann wird erstmal gesungen, aber man muss dann in der richtigen Reihenfolge aufstehen. Ist halt Fest und nicht einfach... so, ist halt offiziell. Und Laila ist das zwar nicht so wichtig und Levian auch nicht und eigentlich sind sie ranggleich mit der Verwalterin vom Pazifik, aber die ist halt um Einiges älter und super konservativ und du willst nicht, dass sie dich nicht leiden kann. Ihr Blick ist wie Wasserdruck auf zweitausend Meter tiefe, er drückt alles zusammen."

"Ich glaub, ich... hab legit noch nie mit dem interagiert, aber er ist halt reich, also weiß auch nicht, ob das so belohnend wär, warum... also ist zwischen dir und ihm was vorgefallen?", wollte Varis wissen und zuckte dann mit den Schultern. "Ja, wir haben etwas Vitaparkour gemacht, war sehr okay. Die Umkleiden waren etwas eklig, aber da wo ich herkomme sind eh alle Umkleiden immer eklig, also, hm."

Caiven gab ein sehr unabsichtliches, kurzes Lachen von sich. Er legte auch einen Arm um sie, damit sie dann nicht auf einmal noch davon rutschte.
"Kann man euch was helfen?", fragte er in die Küche.
"Nö, schon bald fertig!", versicherte Julien aber.

"Ja, das klingt wirklich gut, müssen wir auch nicht noch wo extra mehr parken mitten in der Stadt", stimmte Ivan ihm zu. "Beziehungsweise können wir direkt wo auf der Strecke in nem Dorf einkaufen? Da hats dann sicher auch Platz für so n grosses Auto."

"Nein, nein", versprach Decarin, dann machte sie grosse Augen. "Oh wow oh nein. Ich bin gut mit Regeln und Ritualen! Ich will, dass sie mich mögen, bring mir alles bei!"

Lannie schüttelte knapp den Kopf, während er den Laden betrat und sich direkt das Gemüse anschaute. "Nein, nicht direkt. Seine Ansichten sind nur wirklich sehr privilegiert und ja. Reich." Er hob die Augenbrauen etwas und musterte Varis. "Da wo du herkommst?"

"War Jerry eigentlich bei den Babyaufgaben oder bei euch?", fragte Sadako, obwohl sie die Antwort eigentlich wusste. Dann fingerte sie sich ihr Handy aus dem BH und schaute mal drauf, ob der ihr geschrieben hatte wegen irgendwas.
Finnya gluckste, als sie das hörte. "Kein Stress, zu viele Leute in der Küche stressen eh", sagte sie etwas lauter, dann aber zu Julien normal: "Aber danke, dass du hilfst. Zu zweit geht am einfachsten. Wie war Sport eigentlich, bist du mit irgendwem im Team, den ich kenne?"

"Whoah, gute Idee, du denkst praktisch mit, das gefällt mir", sagte Varis und schmiss mal den Motor an, um auszuparken und dann vorzufahren. "Krass, sogar mit Rückkamera, das hat unser Lada nicht", kommentierte er. "Musst dann aber eventuell nach hinten gehen, wenn Santeri kommt. Ist halt schon etwas enger da und ich weiß nicht ob er und seine langen Beine da Platz haben."

"Heh, die werden dich mögen. Vielleicht Karna Jaravi nicht, aber das wär selbst dann schwer, wenn du ein Schwertwal der Wellen wärst", gluckste Siku. "Ich kann dir dann einen Plan machen und es dir erklären. Aber wir können zusammen sitzen, wir haben beide den gleichen Rang und es wird seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr nach Geschlecht getrennt, das ist gut."

"Lettland. Ist... eigentlich sehr okay da, aber ist halt doch auch deutlich Osteuropa", sagte Varis und zuckte mit den Schultern. "Aber hm, ja. Klingt... stressig. So Leute gehen doch viel zu gern unreflektiert Scheiße labern."

Caiven überlegte einen Moment. "Uhm, Babyaufgaben waren dem lieber, glaub ich." Er fand immer noch wild, wie sie ihr Handy transportierte. Aber gerade machte ihn die Vorstellung ihrer Tiddies nicht ganz so kaputt, wer hätte gedacht.
Jerry hatte ihr irgendwann mal zwei Memes und einen Sticker geschickt, mit Inhalt aber nichts. Aber sobald ihm dann nach dem Mittag klar würde, wer Ishtars Wohnkollege war, würde er definitiv noch ein Foto davon schicken, denn Eyaegos hatte doch safe irgendwo ein Foto von sich mit Baby-Ula oder so was rumstehen.
Julien giggelte direkt etwas, denn woah, schon nur noch mal ans Fussball denken machte ihn direkt wieder hibbelig. "Haben richtig nice Fussball gespielt, aufm richtigen Fussballfeld! Sadako war da eben auch mit, aber sie hatte nicht so Spass. Wen von den anderen könntst du kennen, hm? Sind viele aus meiner Klasse dabei, aus deiner ist es eigentlich nur noch hm der eine äh Sol heisst er? Seine Schwester ist auch bei uns in der Gruppe und in der Klasse. Boris kennst du bestimmt, denn Boris ist ein Kollege von Varis, dem Varis aus meiner Klasse, aber er ist mit dem Varis verwandt, der gerade hier war und du anscheinend auch? Ausserdem ist Boris riesig und laut."

"Ja klar. Versteh ich. Und wenn Santeri vorne ist, kann er die Mom sein, die böse nach hinten schaut, wenn sich die anderen nicht benehmen", witzelte Ivan.

"Das würde mich sehr freuen", sagte Decarin und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Muss ich da etwas speziell anziehen? Oder etwas bestimmt nicht?"

"Ach so", sagte Lannie und lächelte. "Die Natur wird ihm spürbar machen, was sie von seiner Scheisse hält. Warst du vor der Schweiz nur in Lettland?"

„Ja, seh ich den. Aber pass auf, dass dem nicht die Nase gebrochen wird dann beim Spielen. Oder die Schienbeine oder so. Weil dann muss ich Rache üben gehen für Ehre oder so Shit“, sagte Sadako und sie meinte es nicht ernst, aber nichts an ihrem Tonfall indizierte das.
„Oh ja, mir Sol war ich am Dienstag im Musicstore noch mit Raphaelis, also in weeeeenig kenn ich den schon“, sagte Finnya und nickte. „Und ja, human!Varis ist ja der tatsächliche Cousin von Varis, aber ich kenn den Teil der Familie nicht so gut. Aber Boris kenn ich trotzdem. Ich glaub Varis meinte mal, der wär etwas schwerhörig?“

Varis öffnete den Mund und wollte auch nen Joke über Moms machen vorn. Aber dann fiel ihm auf, dass er dazu eigentlich nichts sagen konnte, sein Vater hatte entweder geschwiegen und sie hatten sich ignoriert oder sie hatten sich angeblafft. „Macht das deine Mom so?“, fragte er dann aber trotzdem etwas amused. „Bin mir sicher, Santeri kann das gut. So gut,, dass sich dann wirklich alle etwas schlecht fühlen.“

Siku schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass du Kleidung besitzt die unangemessen wäre. Das ist halt wirklich nur so Zeug das bestimmten Berufsgruppen vorenthalten ist.“

„Oh? Wie… Wie muss ich mir das vorstellen?“, fragte er und es interessiert ihn wirklich, was für eine mysteriöse Aussage??? „Äh, na ja also wir waren schon paar Mal im Urlaub, aber länger woanders war ich nicht vor der Schweiz… und du?“

"Öh. Ja, ich werd versuchen aufzupassen, so dass es zumindest nicht absichtlich passiert. Ich wüsste nicht, wieso jemand das absichtlich machen sollte, aber ja, wird schon klappen", versprach Caiven ihr.
"Oh wow cool!", sagte Julien und meinte es auch wirklich so. "Ja, das kann schon sein. Aber er hat halt auch viel Volumen, da ist man automatisch sofort eindrücklich. Wie so, so die Opernsänger? Wie bist du denn verwandt mit den anderen?"

Ivan winkte ab. "Ach was. Meine Mutter musste ewig nicht mehr so dreinschauen, Esper und ich sind schliesslich nicht mehr so … zwölf."

"Na da bin ich beruhigt", sagte Decarin und lehnte sich an Siku. "Das wird sicher sehr schön. … ist Likuijan dann auch dort? Und noch andere? Iluvere wahrscheinlich?" Ihr schien die Existenz anderer Wellen an der Schule erst jetzt wieder eingefallen zu sein.

Lannie überlegte einen Moment. "Ich werde es dir erzählen, sobald es geklappt hat. Im Voraus würde das nur Unglück bringen." Er hatte sich sein Gemüse und sonstiges Zeug sehr gezielt genommen und konnte darum schon zur Kasse mit. "Nej, ich war zuvor noch nie gross weg. Abgesehen von der Zeit jetzt in Oslo und Umgebung."