Ars Vitae - Woche 4.3

Valentine hob die Augenbrauen etwas. Sie bemerkte das mit der Hand und weil sie müde war und alles etwas lel tippte sie ihm etwas auf die Finger als Bestätigung. „Ach, ich denke, wir werden uns schon noch wieder sehen, nachdem ich meine fünf Strafschichten abgearbeitet habe, wollen sie vielleicht, dass ich noch aauf dich aufpassen gehe, um das wieder gut zu machen, bis du on par mit ausgebildeten Leuten bist.“ Sie lachte, denn es war als Witz gemeint.

Diesmal hatte Mihaijan zumindest Brecheisen und konnte die Schnaauze etwas von sich drücken, er wollte nicht nochmal gewürgt werden, solange es nicht kinky war. Er erkannte die Echse dann aber und auch Adrian und er lachte super fertig. „Ja du. Brena? Ich glaub, Skeypha bringt dich um, wenn du da jetzt rein gehst und dann vielleicht mich noch dazu.“ Adrian war auch ein Mensch, aber der hatte so eine Aura an Cool, dem konnte Skeypha vermutlich nichts anhaben.

Louis nickte. Ihm fiel nichts ein, was sie tun konnte, aber bei solchen Aussagen ging es ja eh meist einfach ums Prinzip. Er tippte an ihre Hand und schaffte es dann zu lächeln, es fühlte sich gut an, sie hier bei sich stehen zu haben. „Wenn du nach Devon schauen willst, kann ich dich gleich mit dem Auto mitnehmen, wenn ich wieder los mache“, bot er ihr an. Der Schuppen waar zwar nicht gerade leer, aber es war wohl gruselig genug draußen, das Leute nicht in Saufstimmung waren und er würde auch eh nochmal zurück kommen.

Nishat ging es gar nicht mehr gut. Sie snaccte unterwegs mindestens ein Monster, aber die gaben nicht viel Energie, die füllten nur den Magen, sie musste verhindern, dass sie sich einfach auflöste. Ihr würde schon was einfallen. Ihr würde sicherlich was einfallen.

„Safe, safe“, sagte Koharu und erschrak sich dann super, als auf einmal etwas an die Fensterscheibe klopfte, aber er beruhigte sich als er sah, dass es der Jäger von vorhin war und öffnete die Tür.
„Ist alles in Ordnung bei euch?“, wollte Kyohei besorgt wissen.
„Den Umständen entsprechend“, sagte Koharu und lachte nochmal komisch, Affektkontrolle fiel ihm schwer gerade.
„Ihr solltet daas im Krankenhaaus abchecken lassen. Ich fahr euch hin, sobald mein Kollege hier ist.“ Er versuchte den beiden Teens ein aufbauendes Lächeln zu geben. Koharu dachte sich, dass es schlimmer sein könnte. Zwar waar er nicht sexy von Less gerettet worden sondern von nem Kack Jäger, aaber wenigstens war der voll der Süße und nicht Erriade Douhls oder so.

Jesse musste wohl auch nicht viel selbst machen. Der wurde verwöhnt, nicht dass Can sich schuldig fühlte, aaber er wollte j schon sicher stellen, dass Jesse nicht doch direkt allen das erzählen rannte oder schlimmer, ihn verließ!

Valentine legte den Kopf etwas schief. Sie verstand nicht ganz, aber sie ging ja auch davon aus, dass sie den Fehler gemacht hatte und nicht er. „Das war wirklich nicht dein Versagen“, versicherte sie ihm etwas besorgt. „Aber wenn du jetzt nicht mehr in den Außendienst willst, dann versteh ich das natürlich.“

Mihaijan ließ sich aufhelfen. War nice, einen Menschen vor sich zu haben. Aber Adrian hatte halt noch weniger Mimik als eine Echse und das war noch unbefriedigender. „Dein Schloss ist ganz? Dachte wär einfach Echsenwohnung, ich hab‘s erst so vor fünf Minuten erkannt und den Fehler gemacht, es Skeypha zu sagen. Sorry dafür, ich bezahl dir den Schaden.“

Er nickte und dachte kurz nach. „Wenn du nur gaanz kurz brauchst kann ich unten warten“, sagte er. „Und ansonsten hole ich dich auf dem Rückweg wieder ab, was hältst du davon?“ Er würde dann auf jeden Fall gleich hoch gehen und etwas Zeug für Amelie einsammeln, die Ärzte hatten gesagt, dass sie sie vor Sonntag nicht entlassen würden.

„Hey, das wird schon“, sagte Kyohei sanft und gab Jeanne ein kurzes Lächeln. „Spital und dann, mal sehen. Vielleicht kann euch jemand heimbringen.“ Vielleicht würde auch er das sein, je nachdem, ob das Spital die Kids da behalten wollte? Er schloss die Tür dann, zog die kaputte Weste aus und warf sie in den Koffeerraum, dann setzte er sich aauf den Fahrersitz und startete. Auto. „Danke“, sagte er aber noch zu Saro, den er über den Rückspiegel anschaute.
Kyohei fuhr genau richtig schnell und sehr sicher, was daran lag, dass er mit Abstand derjenige war, der am meisten Auto fuhr in seiner Familie. Saika weigerte sich ja Führerschein zu machen und Fumio „konnte sich einfach nicht an den Rechtsverkehr gewöhnen“.

„Na ja. Viel übrig bleibt da aber nicht. Du könntest zur Wissenschaft oder zur Bildung. Aber ich weiß nicht, ob es dir da besser gefallen würde“, sagte Valentine amused. Dann tippte sie ihm nochmal auf die Hand. „Ich glaube, ich sollte dich jetzt mal dich ausruhen und schlafen lassen. Du kannst mir ja schreiben, wenn du entlassen wirst, dann muss ich nicht mit dem Gedanken leben, dich af ewig fürs Krankenhaus verdammt zu haben.“ Sie seufzte ein bisschen übertrieben.

„…Klar“, sagte Mihaijan und lächelte knapp. Dann ging Adrian rein und die Echsen auch und er merkte wieder diese Leere in sich. Er schloss die Tür hinter sich, schulterte das Brecheisen. Mal sehen, ob er bis nach Hause kam oder dann einfach in dem ein oder anderen Haausflur Unterschlupf finden musste.

„Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht“, sagte Louis, als sie im Auto saßen und er sie beide noch mit einem Handwink getrocknet hatte. „Das waren ein paar der größten Abflussmonster, die ich je außerhalb vom Abfluss gesehen hab. Ich glaube aber nicht, dass es alles war, was ihnen begegnet ist, ich hatte aber nicht die Zeit genau nachzusehen.“ Er startete daas Auto. Er war so ausgelaugt, aber er wusste sehr gut, dass es noch ein paar Stunden dauern würde, bis er sich Ruhe gönnen konnte vorerst.

Kyohei war ordentlich und normal, er beantwortete die Fragen auch entsprechend, das war ihm immer noch lieber als Stille. Koharu fragte ihn zwischendurch was auf Japanisch, weil er Kyoheis Namensschild gesehen hatte, und sie beide freuten sich knapp ab der gleichen Staatsbürgerschaft.
Sie kamen dann bald am Krankenhaus an. Kyohei sagte nichts zu Grace und Saro, die kamen allein klar und würden selbst entscheiden können, ob sie jetzt auch raus gingen oder nicht. Jeanne und Koharu wurden auf jeden Fall reingebracht. Leider war grad etwas Chaos und sie mussten ein paar Minuten waren. 
„Schlag mich mal Jeanne“, sagte Koharu langsam zu ihr. „Aber ist da drüben Saika Yakei und holt sich nen Kaffee?“
Tatsächlich stand Saika am Kaffeeautomaaten. Sie hatte Musik in den Ohren und bemerkte die anderen nicht. Kyohei hörte was Koharu sagte, schaute hin und war so fertig und verwirrt, er wusste nichtmal, wie er reagieren sollte? Er konnte nichtmal verwundert sein???

„Hmmm, im Gesamtchat bin ich drin. Aber wenn du da noch nicht bist…“ Sie zog die Schublade von seinem Nachtschrank auf, fand da einen Kuli und einen Notizblock und notierte da ihre Handynummer. „Dein Handy müsste bei deinen Sachen sein? Im Auto war es glaube ich nicht, aber ich kann nochmal nachschauen hier?“ Sie ging schauen und fand es tatsächlich. Wirklich viel Saft hatte es nicht mehr, aaber sicher noch genug für die Nacht außer er ging jetzt exzessiv Shit damit machen. Valentine reichte es ihm zusammen mit dem Notizzettel.

Louis überlegte einen Moment und musterte sie dabei. Ihm fiel auf, dass es ihm nicht nur egal war, sondern er es tatsächlich schön fände, sie dabei zu haben. Vielleicht war es unangemessen, aber sie waren beide erwachsen, er wollte sich darüber jetzt keine Gedanken machen. „Du kannst gern mitkommen, du musst doch nicht im Regen zur Gosse laufen jetzt“, sagte er mit softer Lächeln. „Und na ja. Ich glaube, es wäre mir auch lieber, würdest du mitkommen.“

Kyohei bedankte sich bei Saro, sagte ihm aber, dass er nichts mehr brauchte. Er war noch nicht wieder ruhig genug, um direkt Schmerzen zu spüren wohl.
Saika bemerkte die drei Leute, die sie sehr offensichtlich anstarrten dann irgendwann und sah auf. Sie hob die Augenbrauen, aber ansonsten regte sich in ihrem Gesicht genau nichts, aber immerhin kam sie rüber und zog die Kopfhörer aus den Ohren. 
„彩華“, sagte Kyohei und er klang sowohl angefressen wie gestresst, „ここで一体何をしているのですか？ 今日はグレンを撫でたくなかったの？“
„あなたにも会えてうれしいです。“, sagte Saika ohne Intonation, aber sie umarmte Kyohei dann. „Siehst Scheiße aus.“
Kyohei schnaubte.
Saika löste sich und musterte Jeanne und Koharu dann. Letzterer verstand nicht ganz, was lief. „Ihr seht besser aus als Hikari. Habt keine Stab Wound.“
Kyohei sagte nichts, aber er sah seinen Vaater am Ende vom Flur und ging dann zu dem, vielleicht gab er bessere Antworten als Saika. Saika nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und schaute weiter zu Jeaanne und Koharu.

„Hey. Ich will nur wissen, dass es dir gut geht“, sagte das sie etwas verteidigend und wollte es auch einfach nur so meinen also vermutlich wusste sie nicht ganz, dass sie einfach genau das gleiche machte wie auch sonst immer bei sad broken Men in ihrer Altersklasse. „Gute Nacht.“ Sie lächelte nochmal und ging dann.

Louis redete nicht wirklich während der Fahrt, aber er genoss es, nicht allein zu sein. Er sagte auch, dass sie nicht im Auto warten müsste und so. Oben brauchte er auch nicht ewig. Amelie schlief,a aber er bot den Echsen an, jetzt mitzukommen oder aber ihnen etwas Geld zu geben, falls sie hier bleiben wollten. Sie mussten ja schon was essen.

„Nee. Die war dumm und wollte Cop spielen mit Decarin und Amanda“, sagte Saika recht unbeeindruckt. 
„W… Woher kennst du den Jäger?“, fragte Koharu und schaute Kyohei nach. Der andere ja, der sah recht aus wie Saika, da konnte er es sich vorstellen.
„Meinen… Bruder?“, fragte Saika langsam und etwas als wär Kohaaru dumm. Koharu fühlte sich auch ziemlich dumm.

Louis fand das okay so. Er verabschiedete sich von Amelie mit Kuss auf die Stirn, dann ging es mit Helena zurück zur Gosse. Bevor sie aber reingingen, bot er ihr noch eine Zigarette an, um unter dem Vordach zu rauchen. „Noch fünf Minuten Ruhe. Einfach Ruhe“, sagte er dazu. Sie wurden nicht nass, obwohl daas Vordach etwas kaputt war. Aber na ja. Louis wollte alt nicht nass werden und Helena sollte das auch nicht.

„Hm“, machte Saika. Sie meinte das zustimmend.
„Wie geht‘s Hikari?“, fragte Koharu, der je länger er darüber nachdachte, umso gruseliger fand.
Saika starrte ihn an. „Scheiße?“, antwortete sie, woraufhin Koharu die Hände verwarf. Aber eventuell kam dann auch mal ne Ärztin oder so und schaute sich Jeanne und Koharu an.

Louis nickte. „Ja. Ja, das sehe ich auch so. Ich kann auch niemandem hier waas vorwerfen, es war hauptsächlich unglücklich.“ Er seufzte und schaute in den Regen. „Ich hoffe, dass Amelies Mutter das nicht als Ansporn nimmt, hier wieder aufzutauchen. Es geht nie gut, wenn sie es macht.“

Koharu ging es da ähnlich. Als sie fertig waren, trafen sie Saika wieder.
„Yo“, sprach die sie sogar freiwillig an. „Mein Dad fährt Amanda heim. Der kann euch auch fahren. Er ist weniger anstrengend, wenn man Japanisch mit ihm redet oder ihm beteuert dass Rechtsverkehr Müll ist.“
„Das kriegen wir hin“, sagte Koharu sehr trocken und schaute zu Jeanne.

„Sie ist der Teufel“, sagte Louis und er lachte danach trocken, denn es war ein Witz, Lilja Suna war nicht der Teufel, sie war die Hexe, der Teufel war schon Vijaya Parikh.

Alle Teenager mussten auf der Rückbank sitzen. Der Beifahrersitz blieb frei. Koharu konnte sich leider nicht sehr japanisch verhalten, aber immerhin konnte er es sprechen, das half. Die Rückfahrt war trotzdem komisch.

Louis nickte dazu und hoffte das gleiche, aber er wusste, dass das tricky war. Lilja Suna war wie Herpes, sie kam immer dann raus, wenn man eh schon geschwächt war, und sie kam immer wieder.
Er drückte dann auch seine Zigarette aus, gab Helena noch ein aufbauendes, aber ungewohnt softes Lächeln, und ging dann mit ihr nach drinnen, um die Woche abzuschließen.